Notenbank lobt Krisenpolitik

Bundesbank fordert höhere Widerstandskraft der Wirtschaft gegen Schocks

Notenbank lobt Krisenpolitik

lz Frankfurt – Nach Einschätzung der deutschen Bundesbank hat sich das Wachstumstempo in Deutschland zuletzt wieder deutlich beschleunigt. Wesentliche Impulse dafür liefere der kräftige Konsum, teilte sie in ihrem Monatsbericht mit. Die gute Lage am Arbeitsmarkt und Lohnzuwächse sorgten dafür, dass die Verbraucher in Kauflaune blieben. Zu Jahresbeginn hatte die Wirtschaftsleistung um 0,3 % zugenommen. Die Volkswirte der Bundesbank legten sich zwar auf keine konkrete Prognose für das zweite Quartal fest. Sie rechnen aber mit einer “verstärkten Ausweitung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität”.Gleichzeitig warnen sie aber auch, dass sich die Wirtschaft mehr gegen künftige Schocks wappnen müsse (siehe Bericht auf dieser Seite). Hierbei wird die Bundesbank nicht müde, auf die Notwendigkeit von Strukturreformen hinzuweisen. Dass dies ein erfolgversprechender Weg ist, zeigt sie in einer Unternehmensumfrage im Hinblick auf die Große Rezession 2008/2009. Damals hat sich die heimische Wirtschaft durch eine vergleichsweise hohe Stabilität ausgezeichnet, was “sowohl im historischen als auch im internationalen Vergleich außergewöhnlich” gewesen sei. Bereits 2001 sei der Vorkrisenstand wieder erreicht worden. In der Beschäftigung habe sich die Große Rezession “lediglich in einer moderaten Delle niedergeschlagen”.Grund dafür war nach Darstellung der Bundesbank ein “Zusammenspiel mehrerer tariflicher Flexibilisierungsschritte sowie arbeitsmarktpolitische Reformen in der Vergangenheit”. Arbeitszeitkonten und Öffnungsklauseln hätten für die nötige Grundflexibilität gesorgt. Zugleich habe der Staat etwa das Kurzarbeitergeld attraktiver gestaltet.Dabei hebt die Bundesbank besonders die Beobachtung hervor, dass die Unternehmen trotz des Einsatzes staatlicher Instrumente den Strukturwandel offenbar nicht aus dem Auge gelassen haben. Denn die konjunkturellen Arbeitsmarktinstrumente seien der Umfrage zufolge vor allem von Unternehmen genutzt worden, die eine lediglich temporäre Absatzflaute zu bewältigen hatten. Ohne es explizit zu nennen, dürfte nach Einschätzung der Bundesbank deshalb viel dafür sprechen, bei künftigen Schocks das staatliche Reaktionsmuster beizubehalten.