Notenbanken brauchen laut BIZ besseres Verständnis von KI
Notenbanken brauchen laut BIZ besseres Verständnis von KI
mpi Frankfurt
Die zunehmende Verbreitung von künstlicher Intelligenz wird große Auswirkungen auf die Entwicklung der Wirtschaft, der Inflation und auf das internationale Finanzsystem haben. Deshalb rät die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) den Zentralbanken, sich intensiver mit KI auseinanderzusetzen. „Um die neuen Herausforderungen anzugehen, müssen Zentralbanken sowohl ihr Verständnis für die Auswirkungen von KI verbessern als auch bessere Anwender dieser Technologie werden“, schreibt die BIZ in einer am Dienstag veröffentlichten Studie.
Wie genau sich KI auf beispielsweise die Inflation auswirken wird, ist noch unklar. Laut der auch als Zentralbank der Zentralbanken bekannten Institution könnte der Einsatz von KI etwa dazu führen, dass Unternehmen ihre Preise schneller als in der Vergangenheit anpassen, da sie mit der Technologie Marktdaten für ihren Entscheidungsprozess zügiger auswerten können.
Verschiedene Effekte auf Inflation
Dies würde dafür sprechen, dass die Inflation künftig höher sein könnte. Ob KI aber tatsächlich die Teuerung verstärkt, hängt laut BIZ auch von den Erwartungen an die Wohlfahrtseffekte der Technologie ab. Solange die Verbraucher die künftigen Vorteile unterschätzten, werde das die Zunahme der Verbraucherpreise dämpfen. Der Effekt dürfte sich dann umdrehen, wenn die Menschen beginnen, die Vorteile stärker zu erkennen.
Ebenfalls relevant für die Dynamik der Teuerung wird sein, wie sich die KI auf die Arbeitsmärkte auswirken wird. Sollte eine höhere Produktivität der Unternehmen die Kaufkraft der Arbeitnehmer stärken, nimmt auch das allgemeine Preisniveau zu. Führt KI hingegen zu größerer Arbeitslosigkeit und damit mehr einkommensschwachen Haushalten, wirkt dies inflationsdämpfend.