sck München – Nach Einschätzung von Volkswirten wird der konjunkturelle Dämpfer in Deutschland nur von kurzer Dauer sein. Nach einer Stagnation im Winter 2012/13 rechnen das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin und die BayernLB mit einer raschen Erholung der deutschen Wirtschaft.Zwar leide die Volkswirtschaft des größten EU-Mitglieds unter der Rezession in Südeuropa, allerdings sei Deutschland stabil genug, diese Nachfrageschwäche zu absorbieren, schlussfolgerten DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner und BayernLB-Chefvolkswirt Jürgen Pfister. “Der Großteil der Nachfrageschwäche wird durch reduzierte Arbeitszeiten ausgeglichen, nicht durch Entlassungen”, meinte DIW-DeutschlandExperte Simon Junker in Berlin. Deshalb bleibe die Lage am deutsche Arbeitsmarkt insgesamt gut. Ähnlich äußerte sich Pfister vor Journalisten in München. Der private Verbrauch stütze weiterhin die deutsche Konjunktur. Als Gründe dafür nannte er u. a. die jüngsten Lohnzuwächse und die bevorstehende Senkung der Rentenbeiträge. Auch der Export erweise sich erneut als stützender Faktor, wenngleich der Chefökonom der Münchener Landesbank staatliche Maßnahmen forderte, um die zuletzt schwächelnden Investitionsbemühungen der Unternehmen wiederzubeleben. Als Beispiele nannte er Steuererleichterungen, schnellere Genehmigungsverfahren und eine weitere Liberalisierung des Arbeitsmarktes.Pfister rechnet für die zweite Jahreshälfte 2013 mit eine Konjunkturbelebung. Insgesamt erwartet er ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 0,9 % nach 1 % 2012.