OECD erhöht Prognose für Italien

Börsen-Zeitung, 20.2.2015 Reuters Rom - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) blickt ein wenig optimistischer auf die seit geraumer Zeit lahmende Konjunktur in Italien. Die nach Deutschland und Frankreich...

OECD erhöht Prognose für Italien

Reuters Rom – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) blickt ein wenig optimistischer auf die seit geraumer Zeit lahmende Konjunktur in Italien. Die nach Deutschland und Frankreich drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone werde 2015 um 0,6 % wachsen und damit dreimal so stark wie noch im November angenommen, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria in Rom.Grund für die besseren Aussichten seien der Ölpreisverfall und der niedrigere Euro-Kurs, der die Exporte anschiebe, teilte die Industriestaaten-Organisation weiter mit. Auch die extrem lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte zur Erholung beitragen.Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum auf 1,3 % (bisherige Prognose: 1,0 %) beschleunigen, ergänzte die OECD. In den vergangenen drei Jahren war die italienische Wirtschaft geschrumpft und schaffte seit Mitte 2011 Quartal für Quartal kein Wachstum. Zuletzt stagnierte zwischen Oktober und Dezember 2014 das Bruttoinlandsprodukt.Die OECD appellierte an die Regierung von Matteo Renzi, die angepeilten “ehrgeizigen” Reformen auch tatsächlich umzusetzen. Sollte dies in den nächsten beiden Jahren vollständig geschehen, könnte die Wirtschaftskraft pro Kopf in den kommenden zehn Jahren um 6 % zulegen. Wichtige Voraussetzung dafür seien die für dieses Jahr vorgesehenen Schritte, mit denen die Struktur des Parlaments und die Arbeitsteilung zwischen regionalen und zentralen Regierungsstellen verbessert werden sollen. Dies würde den Gesetzgebungsprozess vereinfachen und zudem sicherstellen, dass vereinbarte Maßnahmen ohne Verzögerung umgesetzt werden. Insgesamt müsse der Fokus der Reformen auf dem Arbeitsmarkt liegen, betonte die OECD. Zudem sollte die Korruption besser bekämpft werden, hieß es in dem Bericht.