OECD lobt die Politik der Abenomics

Höhere Produktivität gegen Überalterung gefordert

OECD lobt die Politik der Abenomics

mf Tokio – In ihrem neuen Länderbericht zu Japan stellt die OECD der Wirtschaftspolitik der Regierung von Shinzo Abe ein gutes Zeugnis aus, fordert aber auch zu weiteren Anstrengungen auf. “Abenomics hat ein schnelleres Wirtschaftswachstum und Arbeitsplatzschaffung erreicht”, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria. Im laufenden Jahr erwartet die OECD ein Wachstum von 1,2 %. Die Erhöhung der Prognose um 0,2 Punkte seit November wurde mit den Zuwächsen bei Privatkonsum, Exporten und Kapitalausgaben begründet. 2018 werde sich das Wachstum jedoch auf 0,8 % verlangsamen.Die demografischen und fiskalischen Herausforderungen erfordern nach Ansicht der OECD weitere Reformen, insbesondere zur Steigerung der Produktivität. Hier hinke Japan den führenden OECD-Volkswirtschaften hinterher. Wegen des Arbeitskräftemangels durch die Überalterung müssten beispielsweise Beschäftigungshürden für Frauen beseitigt werden. Der Mindestlohn sei auf die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens anzuheben. Die derzeitige Quote von 40 % ist eine der niedrigsten unter den OECD-Staaten.Die japanische Notenbank sollte ihre lockere Geldpolitik beibehalten, bis die Inflationsrate das Ziel von 2 % überschritten habe, heißt es in dem Bericht. Zugleich sollte der Staat die Ausgaben kürzen und die Mehrwertsteuer langsam anheben. Japan hatte die eigentlich für diesen April geplante Erhöhung dieser Steuer um 2 Punkte auf 10 % auf den Herbst 2019 verschoben. Gurria kann sich auch einen Satz von 15 % vorstellen.