OECD mahnt Italien zu weiteren Reformen

Industriestaaten-Organisation rät zu Investitionen

OECD mahnt Italien zu weiteren Reformen

Reuters Rom – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mahnt Italien angesichts chronischer Wachstumsschwäche und hoher Verschuldung zu weiteren Reformen. Das Land müsse Bürokratie abbauen und das Geschäftsumfeld für die Wirtschaft verbessern, heißt es in dem am Mittwoch vorgelegten Bericht. Darin wird Italien für dieses und nächstes Jahr ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von jeweils nur 1 % vorhergesagt. Die nach Deutschland und Frankreich drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone hinkt wirtschaftlich hinterher. Um mehr Wachstum zu schaffen, rät die OECD zu einem Investitionsschub bei Ausgaben für die Verkehrswege. Zugleich müsse weiterhin eine “umsichtige Haushaltspolitik” betrieben werden, so die Experten der OECD.Das Haushaltsdefizit droht laut EU-Kommission 2018 auf 2,6 % des BIP zu steigen. Das strukturelle Defizit – also die Entwicklung ohne Konjunkturschwankungen – fällt dieses Jahr zwar auf 2 %, dürfte 2018 aber bei 2,5 % liegen.Ein drückendes Problem bleibt jedoch weiter der hohe Schuldenberg des Staates. Laut OECD wird er dieses Jahr bei 132,7 % des BIP weitgehend stabil bleiben und erst 2018 abnehmen. Die Industriestaaten-Organisation bescheinigte Rom eine “weitgehend angemessene” haushaltspolitische Linie.