Wirtschaftsexperten rechnen mit einer länger anhaltend hohen weltweiten Inflation, sind jedoch optimistischer als vor einem Quartal. Für dieses Jahr erwarten sie eine globale Teuerungsrate von 5,0%. Dies geht aus einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik hervor. Für das kommende Jahr haben sie 4,4% auf dem Zettel. Die mittelfristige Prognose für 2027 liegt bei 3,6%. „Die langfristigen Inflationserwartungen sind im Vergleich zu den Ergebnissen des vergangenen Quartals gesunken“, stellte Ifo-Forscher Niklas Potrafke fest. Bei der vorherigen Befragung hatten die Ökonomen für 2027 noch mit 4,4% gerechnet.

Die Erwartungen unterscheiden sich sehr stark je nach Region. So liegen die Inflationserwartungen für dieses Jahr bei 29% für Südamerika und gar 45% für Nordafrika. Damit solche Ausreißer die globalen Daten nicht zu stark beeinflussen, wurde für die Berechnung der Inflationserwartungen der Median der durchschnittlichen Raten auf Länderebene verwendet.

Die niedrigsten Inflationsraten für das laufende Jahr sagen die Wirtschaftsexperten für Westeuropa (3,1%) voraus. Es folgen Mittel- und Nordamerika sowie Nordeuropa (3,2 bis 3,8%). Für diese Regionen gehen die Ökonomen dennoch davon aus, dass das Inflationsziel der jeweiligen Notenbanken bis 2027 in einigen Fällen verfehlt wird. In Nordamerika sei die Inflation bis dahin noch bei 2,5 und in Westeuropa bei 2,1%.