Öffentlicher Dienst will 4,8 Prozent mehr Lohn
ast/Reuters Frankfurt – In den gestern gestarteten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst deutet sich Zwist an. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 4,8 % für die 2,3 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Bundesinnenminister Horst Seehofer mahnte die Gewerkschaften hingegen zur Zurückhaltung. Zwar sei vielen Beschäftigten in der Krise viel abverlangt worden, die schwierige finanzielle Lage angesichts der Ausgaben in der Corona-Pandemie sei aber nicht zu leugnen, so der CSU-Politiker.Der Deutsche Landkreistag nannte die Forderung überzogen. “In einem Gesamtrahmen mit noch nicht wieder erholter Wirtschaft, millionenfacher Kurzarbeit und drohender zweiter Corona-Welle sollten sich die Gewerkschaften zumindest ein Stück weit in Lohnzurückhaltung üben”, erklärte der Präsident des Landkreistags, Reinhard Sager. Verdi-Chef Frank Werneke hofft auf ein frühes Angebot der Arbeitgeber mit baldiger Einigung. “Falls es anders kommt, sind wir natürlich auch in der Lage zu streiken”, warnte der Gewerkschaftschef. “Streiken kann man auch mit 1,50 Meter Abstand.”