Optimistisch in die dritte Tarifrunde

Bund und Kommunen glauben an Einigung mit Verdi

Optimistisch in die dritte Tarifrunde

ast Frankfurt – Heute beginnt die dritte und vorerst letzte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 2,4 Millionen Beschäftigten 4,8 % mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr. Nachdem sich Arbeitgeber – in diesem Fall Bund und Kommunen – und Gewerkschafter in der ersten Verhandlungsrunde nicht einigen konnten und die Arbeitgeberseite in der zweiten Runde kein Angebot vorlegte, hatte Verdi zu Warnstreiks aufgerufen, die am Mittwoch mit Tausenden Streikenden ihren vorläufigen Höhepunkt erreichten.Während die Gewerkschafter kritisierten, dass auf Arbeitgeberseite inzwischen die “Unsitte” herrsche, in der zweiten Runde kein Angebot vorzulegen, zeigten viele vom Streik Betroffene wenig Verständnis für die Streiks in Krisenzeiten. Im Gespräch mit der Börsen-Zeitung verteidigte Verdi-Chef Frank Werneke den Zeitpunkt der Warnstreiks: “Wann, wenn nicht jetzt sollen denn die vielen, die dabei mitgeholfen haben, dass wir bislang so glimpflich durch die Pandemie gekommen sind, für ihre Leistung belohnt werden? Dafür ist jetzt der richtige Zeitpunkt” (vgl. BZ vom 29. September). Nun zeigen sich beide Seiten dazu bereit, den Tarifkonflikt beizulegen. Man wolle zu einer Einigung kommen, es gebe allerdings noch erhebliche Differenzen, sagte Werneke.Bund und Kommunen hatten am vergangenen Freitag ein Angebot vorgelegt, in dem sie insgesamt 3,5 % mehr Lohn und Gehalt in drei Jahresstufen anboten. Die Gewerkschaften halten das für unzureichend. Besonders in der Pflege liege man noch weit auseinander, sagte Werneke.Verdi bemüht die Erzählung von 2,4 Millionen “Corona-Helden”. Viele Beschäftigte des öffentlichen Dienstes hätten während der Krise besonders viel geleistet. Die Arbeitgeber widersprechen dem zwar nicht, mahnen aber auch an, dass Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst prinzipiell krisenfester seien als andere. Dennoch zeigte sich die Arbeitgeberseite optimistisch: “Durch die Verschärfung der Pandemie gibt es einen besonderen Druck, jetzt abzuschließen”, sagte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Ulrich Mädge, der “Süddeutschen Zeitung”. “Ich bin deshalb überzeugt: Wir werden uns in der nächsten Verhandlungsrunde einigen und keine Schlichtung brauchen.”