Kabinett Trump

Pam Bondi soll Trumps Justizministerin werden

Nach dem Rückzug von Matt Gaetz als potenzieller Justizminister hat Donald Trump Pam Bondi an die Spitze des Ressorts berufen.

Pam Bondi soll Trumps Justizministerin werden

det Washington

Zwei Monate vor seinem Amtsantritt hat Donald Trump die erste politische Schlappe hinnehmen müssen. Nachdem der skandalumwitterte Matt Gaetz (42) seine Kandidatur zurückgezogen hatte, berief Trump die Juristin Pam Bondi (59), die zuvor Staatsanwältin in Florida war, zur Justizministerin. Bondi ist eine enge Vertraute des Republikaners und hatte ihn während des ersten Impeachment-Prozesses im US-Repräsentantenhaus vertreten.   

Wenige Stunden zuvor hatte Gaetz, der umstrittenste unter den Kandidaten für Trumps Kabinett, das Handtuch geworfen. Gaetz werden in mindestens zwei Fällen sexuelle Beziehungen mit einem minderjährigen Mädchen vorgeworfen. Trump hatte bis zuletzt an dem ehemaligen Kongressabgeordneten festgehalten.

In erster Reihe für Rachefeldzug

Der loyale Anhänger des künftigen Präsidenten galt nämlich in der potenziellen Rolle des Justizministers als Garant für den Rachefeldzug, den Trump gegen seine politischen Gegner angekündigt hatte. Mehrere republikanische Senatoren hatten aber Bedenken gegen den politischen Flammenwerfer angemeldet. Als Einzelheiten eines Berichts des Ethikausschusses des Repräsentantenhauses ans Tageslicht kamen, war Gaetz nicht mehr tragfähig.      

Die Rolle von „Trumps Henkerin“ soll nun Bondi übernehmen. Die promovierte Rechtsanwältin unterbrach ihre juristische Karrriere für einige Jahre, um als Gastmoderatorin bei dem konservativen Nachrichtensender FOX News zu arbeiten. 2010 wurde sie dann als erste Frau zur Staatsanwältin ihres Heimatstaats Florida gewählt.

Gegen Obamacare und gleichgeschlechtliche Ehe

 Dort reichte sie eine erfolglose Klage ein gegen den „Affordable Care Act“ (ACA) ein, auch als Obamacare bekannt. Die darin enthaltene Versicherungspflicht sei verfassungswidrig, argumentierte Bondi. Auch kämpfte sie gegen Ehen unter Gleichgeschlechtlichen und Rechte für die LGBTQ Gemeinde. Bondi wurde ferner vorgeworfen, während ihrer zweiten Kampagne für die Staatsanwaltschaft Wahlspendengesetze verletzt zu haben.

Als glühende Trump-Anhängerin setzte sich Bondi 2016 in Szene. Während des republikanischen Parteitags forderte sie die Verhaftung und Inhaftierung der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. Clinton stand in dem Verdacht, als Außenministerin tausende von dienstlichen Emails von ihrem privaten Server verschickt und dann gelöscht zu haben. Vier Jahre später war Bondi eine Verfechterin der Wahllüge, wonach Präsident Joe Biden und die Demokraten Trumps angeblichen Wahlsieg „gestohlen“ hätten. 

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