Paris will Unternehmen nach Attentaten helfen

Tourismus und Gastronomie leiden

Paris will Unternehmen nach Attentaten helfen

wü Paris – Die Attentate vom 13. November in Paris dürften die französische Wirtschaft einer ersten Hochrechnung des Finanzamts zufolge rund 2 Mrd. Euro und einen Zehntelpunkt Wachstum kosten. Da es sich jedoch nur um eine erste Schätzung auf wackeliger Grundlage handelt, will das Wirtschaftsministerium in den nächsten Wochen beobachten, wie sich die Situation entwickelt und später neue Zahlen vorlegen.Während einige Wirtschaftszweige nichts von den Auswirkungen der Terroranschläge zu spüren bekommen, leiden die Tourismusindustrie, die Gastronomie, der Handel sowie die Betreiber von Konzert- und Veranstaltungssälen vor allem im Großraum Paris. Die Regierung hat deshalb Hilfsmaßnahmen beschlossen.So sollen betroffenen Unternehmen längere Fristen gewährt werden bei Steuern und Sozialabgaben. Für selbständige Unternehmer, die wegen der Attentatsfolgen in große finanzielle Bedrängnis geraten, hat die für sie zuständige Sozialkasse eine Anlaufstelle eingerichtet, um sie in sozialen und gesundheitlichen Fragen zu unterstützen. Zudem will die staatliche Investitionsbank Bpifrance in Schwierigkeiten geratenen Unternehmen der Tourismusindustrie erlauben, die Rückzahlung ihrer Kredite sechs Monate auszusetzen.Die sozialistische Regierung von Präsident François Hollande versprach jetzt auch, die Sicherheitsvorkehrungen der betroffenen Einrichtungen zu erhöhen, um das Vertrauen der Kunden zurückzuerlangen. Nach Angaben der spanischen Unternehmensberatung Forward Keys, die Daten von Reisebüros aus aller Welt ausgewertet hat, sind die Buchungen für Flüge nach Paris in der Woche nach den Attentaten um 27 % eingebrochen. Der Industrie- und Handelskammer im Großraum Paris zufolge haben 88 % der Einzelhändler einen Rückgang der Umsätze verbucht. Bei Vier- und Fünf-Sterne-Hotels in Paris brach die Auslastung direkt nach den Attentaten um 30 bis 40 % ein. Inzwischen soll sich die Auslastung wieder erholen.Wie sich die Attentate mittelfristig auf die französische Wirtschaft auswirken, muss sich noch zeigen. Das Verbrauchervertrauen ist im November immerhin mit 96 Punkten stabil geblieben. Die Angst vor drohender Arbeitslosigkeit hat sogar abgenommen. Allerdings betonte Insee, dass fast 90 % der Befragung vor den Attentaten stattgefunden hatten. Mehr Aufschluss geben deshalb die Daten des nächsten Monats.