Politik und Wirtschaft werben für Impfungen
dpa-afx Berlin
Die Bundesregierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber appellieren verstärkt an alle Bürger, Corona-Impfungen wahrzunehmen – auch zum Schutz vor der ansteckenderen Delta-Virusvariante. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mahnte am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in Beratungen der CDU-Spitze, man müsse bei der Impfquote Richtung 80% kommen. Vor allem ungeimpfte Kinder würden im Herbst noch verwundbar sein, so Merkel
Diskutiert wird auch über mehr Angebote und Anreize, Impfwillige zu motivieren. Bußgelder für achtlos „geschwänzte“ Termine soll es nicht geben. Die Bundesregierung lehnt Strafzahlungen für „Impfschwänzer“ ab, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin sagte.
Nach Berechnungen des Robert-Koch-Instituts sollten sogar mindestens 85% der 12- bis 59-Jährigen und 90% der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein. „Bei rechtzeitigem Erreichen dieser Impfquote scheint eine ausgeprägte vierte Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich“, heißt es in einem RKI-Papier vom Montag.
Derweil sprach sich der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), für temporäre Grenzkontrollen aus. Reiserückkehrer würden so keine vierte Coronawelle auslösen, sagte Bareiß am Montag in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“. „Wenn die Menschen über die Landesgrenzen einreisen, gibt es derzeit relativ wenig Kontrollen.“ Bareiß stellte zugleich klar: „Wir sollten keine Grenzschließungen und keine permanenten Grenzkontrollen machen.“