Powell: Munition wird uns nicht ausgehen

Federal Reserve zu weiteren Schritten in Krise bereit

Powell: Munition wird uns nicht ausgehen

det Washington – Die US-Wirtschaft könnte sich nach Ansicht von Notenbankchef Jerome Powell “bereits in einer Rezession befinden”. In einem Fernsehinterview bekräftigte der Fed-Vorsitzende, dass die Zentralbank auch weiterhin alles in ihrer Macht Stehende unternehmen werde, um die Folgen der Coronavirus-Pandemie zu lindern und den Weg zu bereiten für eine robuste Erholung.”Die Munition wird uns nicht ausgehen”, betonte Powell. Mitte des Monats hatte der Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed bereits den Zielkorridor für den Leitzins auf 0 bis 0,25 % heruntergesetzt und die Anleihekäufe deutlich ausgeweitet. Diese Woche kündigte das FOMC dann an, zu Wertpapierkäufen in unbegrenzter Höhe bereit zu sein.Danach gefragt, ob die Währungshüter über einen Blankoscheck verfügen, um Liquidität ins Finanzsystem zu pumpen, sagte der Fed-Chef: “Das einzige Limit ist das Sicherheitsnetz, welches uns das Finanzministerium gibt.” Zuvor hatte US-Finanzminister Steve Mnuchin gesagt, dass er mit Powell ständig in Kontakt sei und sie bis zu 30 Mal am Tag telefonieren würden. Verblüfft hatte Mnuchin allerdings mit seiner Reaktion auf den steilen Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosengeld in der abgelaufenen Woche, den er als “nicht relevant” bezeichnete (siehe Bericht auf dieser Seite).Trotz der düsteren Aussichten betonte Powell, dass er je nach Verlauf der Pandemie mit einer konjunkturellen Erholung in der zweiten Jahreshälfte rechne. Sowohl die Regierung als auch die Fed und die Märkte setzen nun auf das 2,2 Bill. Dollar teure Konjunkturpaket, das den Senat passiert hat und am Freitag durch das Repräsentantenhaus muss. Das Gesetz sieht neben direkten Zahlungen an Haushalte zinsgünstige Kredite für die Flug- und Luftfahrtindustrie sowie andere Branchen vor, die von den Folgen der Pandemie betroffen sind. Mnuchin sagte, das Gesetz könne die Wirtschaft drei Monate lang vor einer Rezession bewahren.