dpa-afx – Ermittler in Südkorea haben der vorläufig entmachteten Präsidentin Park Geun Hye vorgeworfen, sich vom Mischkonzern Samsung bestochen lassen zu haben. Der Erbe des Samsung-Imperiums, Lee Jay Yong, soll sich mit anderen Managern abgesprochen haben, um Park und ihre langjährige Freundin Choi Soon Sil mit dem Zweck zu bestechen, seine Kontrolle über die Gruppe zu festigen.Lee habe 43 Mill. Won – dies sind umgerechnet rund 35,1 Mill. Euro – an Sponsorengeldern für Organisationen von Choi versprochen, sagte der Sonderstaatsanwalt Park Young Soo in Seoul. Als Gegenleistung habe Samsung unter anderem politische Unterstützung für die Fusion von zwei Konzerntöchtern vor zwei Jahren erwartet. Park und Choi hätten ihrerseits eine “wirtschaftliche Gemeinschaft” gebildet, um sich Vorteile zu verschaffen. Choi steht im Zentrum eines Korruptionsskandals, der Südkorea seit Monaten aufwühlt. Park bestreitet die Vorwürfe der Mittäterschaft.Die Sonderermittler hatten zum Abschluss ihrer Untersuchungen am vergangenen Dienstag gegen Lee, der derzeit Vizevorsitzender des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics ist, sowie vier weitere Spitzenmanager wegen des Vorwurfs der Korruption Anklage erhoben. Lee war Mitte Februar verhaftet worden (vgl. BZ vom 18. Februar). Gegen Park läuft seit Dezember ein Amtsenthebungsverfahren.