Im DatenraumRentensysteme unter Druck

Private Altersvorsorge weltweit ein großes Thema

Nicht nur in Deutschland reicht die gesetzliche Absicherung des Ruhestands nicht mehr aus. Demografie und Langlebigkeit setzen den Rentensystemen weltweit zu. Was tun?

Private Altersvorsorge weltweit ein großes Thema

Rentensysteme unter Druck

Private Altersvorsorge weltweit ein großes Thema

lz Frankfurt

Die gesetzliche Rentenversicherung muss mehrere Herausforderungen meistern: die Demografie hinsichtlich der Veränderung der Bevölkerungsstruktur (Babyboomer) und der (höheren) Lebenszeit, eine angemessene Finanzierung des Ruhestands mit Blick auf den gewohnten Lebensstandard, zugleich aber eine möglichst geringe Belastung der Beitragszahler. Das alles ist nicht in gleichem Maße unter einen Hut zu bringen. Insofern gibt es weltweit Unterschiede in der Ausgestaltung der jeweiligen Rentensysteme. Mentale Prägungen hinsichtlich der Rolle des Staates und der Eigenverantwortung kommen noch hinzu.

50-jährige Frau als Beispiel

Um einen globalen Überblick zu kriegen, hat die Investmentbank UBS eine fiktive 50-jährige Frau in verschiedene Länder und Städte gestellt, wo sie stets den jeweiligen Medianlohn erhielt. Die Rahmenbedingungen – Dauer und Höhe der Beitragszahlungen, Renteneintrittsjahr und Lebenserwartung sowie angestrebte Absicherung – geben vor, ob die Versicherte mit der gesetzlichen Rente zurechtkommen würde. Bisweilen wird eine gute Absicherung durch hohe Beiträge erkauft oder durch einen späten Renteneintritt. Die Daten zeigen, wie hoch die Aufwand für die private Altersvorsorge wäre, wenn diese Person mit 50 Jahren damit beginnen würde.

Für Japaner ist die Lage so gesehen desaströs, während Niederländer gesetzlich mehr als genug für ihren Lebensabend haben. Die einen hatten bislang niedrige Beiträge gezahlt, die anderen sehr hohe. Wir in Deutschland sind besonders gekniffen: Wir gehen recht spät in Rente, haben eine hohe Beitragsbelastung, und die Rente deckt trotzdem nur knapp 60% des Median-Durchschnitts ab. Da muss ab 50 nochmal kräftig privat vorgesorgt werden. Die gesetzliche Rente enttäuscht.