Produktivität in den USA legt zu

Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen wieder

Produktivität in den USA legt zu

det Washington – Steigende Arbeitskosten und die andauernde Erholung am Arbeitsmarkt könnten der US-Notenbank weitere Argumente liefern, um bei der Dezember-Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) an der Zinsschraube zu drehen. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) meldete, stieg die Industrieproduktivität als Folge des Produktionsrückgangs im abgelaufenen Quartal saisonbereinigt um annualisiert nur 1,6 %. Im zweiten Quartal war ein Plus von 3,5 % gemessen worden. Die Lohnstückkosten kletterten um 1,4 %. Der revidierte Wert für die vorige Berichtsperiode hatte bei minus 1,8 (zuvor 1,4) % gelegen.Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums verzeichneten die Erstanträge auf Arbeitslosengeld den stärksten Anstieg in acht Monaten. Die Anträge legten um 16 000 auf 276 000 zu, lagen aber die 35. Woche in Folge unter der Marke von 300 000, die als Signal für eine Erholung am Arbeitsmarkt angesehen wird. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt pendelte sich mit 262 500 auf niedrigem Niveau ein. Während des gesamten Monats verharrten die Erstanträge auf dem tiefsten Stand seit über 40 Jahren. Optimistisch stimmte auch der Monatsbericht von Challenger, Gray and Christmas, wonach im Oktober die Zahl der Entlassungen stark sank. Die Stellenstreichungen konzentrierten sich vorwiegend auf den Energiesektor und den Einzelhandel.Dass neben Janet Yellen auch andere Fed-Gouverneure zu einer Zinserhöhung im Dezember neigen dürften, wurde unter anderem von den Aussagen des stellvertretenden Notenbankvorsitzenden Stanley Fischer belegt. Anlässlich einer Rede in Washington betonte Fischer, dass die US-Wirtschaft “nicht sonderlich weit von unserem Inflationsziel von 2 % entfernt ist”. Faktoren wie der niedrige Ölpreis und der starke Dollar, die die Teuerungsrate drücken, “werden nicht von Dauer sein”. Zuvor hatte Yellen vor dem Kongress eine mögliche Straffung im Dezember in Aussicht gestellt. Dieser Meinung schloss sich auch William Dudley, Präsident der Federal Reserve Bank of New York, an. Einschränkend sagte Dudley allerdings, dass der exakte Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung seit 2006 von den während der kommenden Wochen anstehenden Konjunkturdaten abhängen werde.