Rechnungshof moniert Verstöße

Börsen-Zeitung, 22.3.2018 dpa-afx Berlin/Bonn - Das Bundeswirtschaftsministerium verstößt aus Sicht des Bundesrechnungshofs bei Förderprogrammen und Finanzhilfen seit Jahren gegen Regierungsvorgaben. Das Ministerium verlängere immer wieder die...

Rechnungshof moniert Verstöße

dpa-afx Berlin/Bonn – Das Bundeswirtschaftsministerium verstößt aus Sicht des Bundesrechnungshofs bei Förderprogrammen und Finanzhilfen seit Jahren gegen Regierungsvorgaben. Das Ministerium verlängere immer wieder die Laufzeiten für seine Finanzhilfen und umgehe damit den Grundsatz, dass diese zu befristen sind, kritisiert der Rechnungshof in einem Prüfbericht. Es sei nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien das Ministerium die Laufzeiten seiner Finanzhilfen festlege, so die Kritik. Seit dem Jahr 2003 habe das Wirtschaftsressort insgesamt mehr als 55 Mrd. Euro für Finanzhilfen ausgegeben. Einige dieser Maßnahmen liefen bereits seit 1974.”Haushaltskonsolidierung, ein Bundeshaushalt, der in die Zukunft gerichtet ist, heißt auch, Finanzhilfen zeitlich zu begrenzen. Dazu hat sich die Bundesregierung in ihren Subventionspolitischen Leitlinien verpflichtet. Diese müssen dann auch eingehalten werden”, sagte der Präsident des Bundesrechnungshofes, Kay Scheller. Auch bei der finanziellen Ausgestaltung der Finanzhilfen halte sich das Ministerium nicht an die Vorgaben. Diese sollten grundsätzlich degressiv strukturiert sein – das bedeute, die Förderbeträge sollten über den festgelegten Zeitraum der Finanzhilfe schrittweise abnehmen. Stattdessen aber vergebe das Ressort viele Finanzhilfen über die Zeit in gleichbleibender Höhe.