Regierung schließt Steuerschlupfloch

Börsen-Zeitung, 24.1.2017 Reuters Berlin - Die Bundesregierung will ein Steuerschlupfloch für international tätige Unternehmen schließen. Das Kabinett soll nach dem Willen des Bundesfinanzministeriums am Mittwoch über einen Gesetzentwurf für eine...

Regierung schließt Steuerschlupfloch

Reuters Berlin – Die Bundesregierung will ein Steuerschlupfloch für international tätige Unternehmen schließen. Das Kabinett soll nach dem Willen des Bundesfinanzministeriums am Mittwoch über einen Gesetzentwurf für eine sogenannte Lizenzschranke entscheiden, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Damit sollen steuerlich motivierte Gewinnverlagerungen in Länder mit unangemessen günstiger Besteuerung unattraktiv gemacht werden. Es geht um Verschiebungen von Patenten, Lizenzen, Konzessionen und Markenrechten in Länder, in denen sie gar nicht oder nach deutscher Sicht zu niedrig besteuert werden. Die steuerliche Abzugsfähigkeit konzerninterner Ausgaben darauf soll nach dem neuen Gesetz ab 2018 ganz oder zumindest teilweise fallen. Wie aus dem Gesetzentwurf hervorgeht, wird die Neuregelung Bund, Ländern und Gemeinden zusammen 30 Mill. Euro mehr im Jahr bringen. Auf internationaler Ebene steht der Kampf gegen sogenannte Lizenz- und Patentboxen seit geraumer Zeit auf der Agenda. In der G 20-Gruppe und im Rahmen der Industrieländerorganisation OECD werden solche Lizenz- und Patentboxen als schädlich betrachtet, wenn hinter ihnen keine substanzielle eigene Geschäftstätigkeit steht.