Erdgasversorgung

Reichweite der deutschen Speicher

Bis zu drei Wintermonate könnten allein durch die Erdgasspeicher überbrückt werden in Deutschland, sofern kein weiteres Gas angelandet wird. Allerdings müssten sie dazu bis zum Herbst komplett gefüllt sein.

Reichweite der deutschen Speicher

Deutschland verfügt in Mittel- und Westeuropa über die größten Speicherkapazitäten für Erdgas. Laut Branchenverband Ines fassen sie Gas mit einem Energiegehalt von rund 255 Terawattstunden. Das entspricht etwa einem Viertel des jährlichen Gasverbrauchs in Deutschland. Laut dem neuen Speichergesetz sollen sie am 1. November zu 90% gefüllt sein.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit eine Art Puffersystem für den Gasmarkt. Für gewöhnlich sind sie mit Beginn der Heizperiode im Herbst gut gefüllt. Bis zum Frühjahr nehmen die Füllstände ab. An kalten Wintertagen werden bis zu 60% des Gasverbrauchs in Deutschland aus deutschen Speichern abgedeckt.

Im Moment liegt der Füllstand der deutschen Speicher bei knapp 59%. Es gibt Befürchtungen, dass die 90% bis zum Herbst wegen der verringerten Lieferungen aus Russland nicht erreicht werden könnten.

Laut Branchenverband Ines können die Speicher in Deutschland insgesamt Gas mit einem Energiegehalt von maximal rund 256 Terawattstunden speichern. Das entspricht etwa einem Viertel des jährlichen Gasverbrauchs in Deutschland (rund 1000 Terawattstunden). Dieses Speichervolumen alleine kann Deutschland zwei bis drei durchschnittlich kalte Wintermonate mit Gas versorgen, sagt die Bundesregierung. Allerdings ist davon auszugehen, dass von anderen Versorgern weiter Gas nach Deutschland geliefert wird wie etwa aus Norwegen – das würde die „Reichweite“ der Gasspeicher im Winter weiter strecken.

In Deutschland gibt es 47 Untertagespeicher an 33 Standorten, die von rund 25 Firmen betrieben werden. Größter Speicherbetreiber ist der Energiekonzern Uniper, auf den rund ein Viertel der deutschen Speicherkapazität entfällt. Der größte Einzelspeicher wird allerdings von einer Tochtergesellschaft von Gazprom Germania betrieben, die seit Anfang April von der Bundesnetzagentur treuhänderisch verwaltet wird. Er befindet sich im niedersächsischen Rehden. Auf ihn entfällt rund ein Fünftel der deutschen Kapazität.