"Rentenfinanzen gut aufgestellt"
wf Berlin – Die Finanzlage der gesetzlichen Rentenversicherung ist nach Einschätzung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) derzeit entspannt. “Der Rentenversicherungsbericht belegt, dass die Rentenfinanzen gut aufgestellt sind”, sagte Heil nach der Kabinettssitzung in Berlin, die den Rentenbericht gebilligt hatte. Zudem wirke die doppelte Sicherungslinie des Rentenpakts. Bis 2025 sinke das Sicherungsniveau nicht unter 48 % des Durchschnittsverdienstes und der Beitragssatz für Beschäftigte und Arbeitgeber steige nicht über 20 %. Ende 2018 wird die Nachhaltigkeitsrücklage nach Schätzung des Ministeriums bei 38 Mrd. Euro liegen. “All das bringt Verlässlichkeit für die gesetzliche Rente”, sagte Heil. Derzeit liegt das Rentenniveau bei 48,1 % nach 45 Beitragsjahren. Die Höhe der Beiträge zur gesetzlichen Rente beträgt 18,6 %.Heil kündigte an, unter anderem durch die Einführung einer Grundrente und die Absicherung von Selbstständigen den Weg der Stabilität von Rentenleistungen in den nächsten Jahren weiter zu verfolgen. Der beste Weg zu einer guten Absicherung im Alter “ist und bleibt jedoch gute Arbeit und ein Erwerbsleben mit möglichst wenig Unterbrechungen”, machte Heil deutlich. Auch deshalb sei das Qualifizierungschancengesetz wichtig.Der Beitragssatz wird in den nächsten Jahren laut Rentenbericht gleichwohl steigen. Bis 2023 bleibt er demnach beim heutigen Wert von 18,6 %. 2024 klettert der Beitragssatz auf 19,9 % und würde 2025 die Sicherungslinie von 20 % überschreiten. Dann greife die Sicherungslinie. Längerfristig blieben demografische Herausforderungen bestehen, macht der Bericht deutlich. Ohne politischen Eingriff steigt der Beitragssatz nach dem Jahr 2025 weiter bis auf 22,1 % im Jahr 2030. Zum Ende des Vorausberechnungszeitraums im Jahr 2032 beträgt er 22,5 %. Von 2026 sinkt das Sicherungsniveau vor Steuern unter 48 %. Zum Ende des Vorausberechnungszeitraums im Jahr 2032 beträgt es 44,9 %. Das Kabinett bekräftigte, dass es die 2007 beschlossene Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre weiterhin für notwendig und für vertretbar hält. Aktuell sind 58 % der 60- bis 64-Jährigen erwerbstätig.