Rishi Sunak bremst bei der Lohnsubventionierung
hip London – Schatzkanzler Rishi Sunak hat angekündigt, die Lohnsubventionierung schrittweise zurückzufahren, die Massenentlassungen während der Coronavirus-Pandemie verhindern sollte. Es geht um das im März an den Start gebrachte Coronavirus Job Retention Scheme (CJRS), für das britische Firmen inzwischen 8,4 Millionen Mitarbeiter angemeldet haben, um sie in den Zwangsurlaub zu schicken. Bislang werden bis zu einer Obergrenze von 2 500 Pfund pro Kopf und Monat 80 % der Gehälter dieser Arbeitnehmer sowie die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung übernommen. Das kostet derzeit um die 15 Mrd. Pfund pro Monat. Ein Hilfsprogramm für Selbständige schlägt mit 7 Mrd. Pfund zu Buche.Ab Juli werden beurlaubte Arbeitnehmer Teilzeittätigkeiten wahrnehmen können. Ab August werden Unternehmen die Beiträge zur Sozialversicherung wieder selbst entrichten müssen. Ab September sollen sie 10 % der Gehälter selber zahlen, ab Oktober 20 %. “Die Programme werden angepasst, um sicherzustellen, dass diejenigen, die dazu in der Lage sind, zu arbeiten, das auch tun können”, sagte Sunak. Eigentlich sollte das CJRS nur bis Ende Mai laufen, dann bis Ende Juli. Nun wird es zumindest bis Ende Oktober fortgesetzt. Bis dahin wird sich zeigen, wie viele Arbeitsplätze die langsame Entwöhnung von der Staatshilfe kostet. Besonders stark von der Krise betroffene Unternehmen wie British Airways, Easyjet, Rolls-Royce und Ryanair kündigten trotz Lohnsubventionierung bereits Massenentlassungen an.Wie der Autoverband SMMT mitteilte, kam die Autoproduktion im April durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie nahezu komplett zum Erliegen. Es wurden lediglich 197 Autos und 15 Nutzfahrzeuge hergestellt. Verbandschef Mike Hawes mahnte bereits Unterstützung für die Branche an, wenn die Produktion nun unter durch Vorgaben zur sozialen Distanz erschwerten Bedingungen schrittweise wieder hochgefahren wird. Unterdessen wurde bekannt, dass Nissan ihr Werk in Sunderland weiterbetreiben wird. Beim EU-Referendum 2016 hatte eine große Mehrheit in der nordenglischen Industriestadt für den Austritt gestimmt, was ihr als Votum gegen die eigenen wirtschaftlichen Interessen ausgelegt wurde. Schließlich beschäftigt der japanische Autohersteller dort 7 000 Menschen. Doch Nissan schließt nun lieber das Werk in Barcelona.