Risikobericht des WEF malt düsteres Bild

"Internationale Zusammenarbeit auf Tiefpunkt"

Risikobericht des WEF malt düsteres Bild

ba Frankfurt – Der Risikobericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) macht in den steigenden geopolitischen und geoökonomischen Spannungen die dringendsten Risiken des eben begonnenen Jahres aus. 90 % der 1 000 befragten Experten erwarten 2019 weitere wirtschaftliche Konfrontationen zwischen den Großmächten.”Da der weltweite Handel und das Weltwirtschaftswachstum in Gefahr sind”, mahnte Bírge Brende, Präsident des Weltwirtschaftsforums, eine Erneuerung der Zusammenarbeit an. Die Bereitschaft der Welt, im Angesicht schwerer Krisen zusammenzuarbeiten, sieht er auf einem Tiefpunkt angekommen. Sich verschlechternde internationale Beziehungen sowie der – teils durch geopolitische Spannungen ausgelöste – immer düsterer werdende wirtschaftliche Ausblick verhinderten ein gemeinsames Handeln: “Was wir nun benötigen, sind koordinierte, abgestimmte Maßnahmen, um das Wachstum zu erhalten und die schwerwiegenden Bedrohungen, denen unsere Welt heute gegenübersteht, zu bewältigen”, sagte Brende.Vier der fünf Risiken mit den größten Auswirkungen allerdings stünden in Zusammenhang mit dem Klima – der jährlich eine Woche vor dem Davoser Weltwirtschaftsforum erscheinende Bericht listet hier das Scheitern der Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen, extreme Wetterereignisse, Wasserknappheit und große Naturkatastrophen auf. Cyberrisiken stünden weiter an prominenter Stelle, teilte das WEF mit.Im Global Risks Report 2019 steht die menschliche Seite globaler Risiken ausdrücklich im Vordergrund. Insbesondere wird herausgestellt, welche Rolle die derzeitigen komplexen Veränderungen weltweit spielen: im Hinblick auf Gesellschaft, Technologie und Arbeit. Ein gemeinsames Thema sei der psychische Stress, der durch ein Gefühl des Kontrollverlusts angesichts von Unsicherheit entsteht. Erneut aufgegriffen im aktuellen Bericht wird die Serie “Future Shocks” – diese hypothetischen Szenarien sollen laut WEF zum Nachdenken anregen, wenn Staatsoberhäupter die potenziellen Schocks analysieren, die die Welt rasant und radikal verändern könnten.