Bloomberg Moskau – Russland hat im Juli angesichts der US-Sanktionen mehr Gold gekauft als in jedem anderen Monat dieses Jahres. So hat die russische Zentralbank im vergangenen Monat 26,1 Tonnen Gold hinzugefügt und ihre Bestände auf 2 170 Tonnen erweitert, wie aus Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) hervorgeht, die Bloomberg ausgewertet hat. Der Lagerbestand wurde am Monatsende auf 77,4 Mrd. Dollar geschätzt, so die Website der Zentralbank. Im April und Mai hatte Russland seine Bestände an US-Banknoten und Anleihen um rund vier Fünftel reduziert und mehr Gold gekauft, was zu Spekulationen führte, dass das Land amerikanische Vermögenswerte abstoße, um sich vor dem wachsenden Risiko härterer Sanktionen zu schützen. Gold sei “eine hundertprozentige Garantie gegen rechtliche und politische Risiken”, sagte der erste stellvertretende Gouverneur der Zentralbank, Dmitri Tulin, damals. “Dies ist ein sehr kluger Schritt von Putin”, sagte Jim Rickards, Autor und Herausgeber des Newsletters “Strategic Intelligence”, in einem Interview. “Russland befindet sich in einem finanziellen Krieg. Sie koppeln sich vom Dollar ab und steigen in Gold ein. Das isoliert sie vor Vermögenseinfrierungen und Sanktionen.”