Schlechte Nachrichten vom US-Jobmarkt

Deutlich weniger Neueinstellungen in der Privatwirtschaft - Starker Dollar wird zur Belastung

Schlechte Nachrichten vom US-Jobmarkt

det Washington – Ein Rückgang der Neueinstellungen in der Privatwirtschaft hat in den USA Hoffnungen auf einen fortgesetzten Aufschwung am Arbeitsmarkt gedämpft. Sowohl der Bericht des Arbeitsmarktdienstleisters Automatic Data Processing (ADP) als auch ein leitender Sammelindex fürs produzierende Gewerbe signalisierten einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote im März. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte dies nach Ansicht von Ökonomen die US-Notenbank Fed dazu bewegen, die im Juni erwartete Zinserhöhung aufzuschieben.Völlig überraschend meldete ADP, dass private Unternehmen im abgelaufenen Monat netto nur 189 000 neue Mitarbeiter eingestellt haben. Bankvolkswirte hatten dagegen 230 000 Neueinstellungen erwartet. Damit fiel die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze zum ersten Mal seit Januar vergangenen Jahres unter die Marke von 200 000. Der ADP-Bericht beruht auf der Befragung von etwa 400 000 US-Firmen, die zusammen mehr als 23 Millionen Mitarbeiter beschäftigen.”Der Ölpreisverfall und der starke Dollar schlagen nun auch auf den Arbeitsmarkt durch”, sagte Mark Zandi, Chefökonom bei Moody’s Analytics. Fundamental sei die Erholung aber nicht in Gefahr, hob Zandi hervor. Paul Ashworth, Chefvolkswirt bei Capital Economics, verwies darauf, dass ADP im Februar eine deutlich geringere Zahl von Neueinstellungen gemeldet habe als wenige Tage danach das US-Arbeitsministerium. “Ich schließe nicht aus, dass sich das im März wiederholt”, sagte er.Auf eine Schwäche am Arbeitsmarkt deutet aber auch der Bericht des Institute for Supply Management (ISM) für das verarbeitende Gewerbe hin. Der ISM-Index gab im März um 1,4 Punkte nach und lag mit 51,5 Zählern auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2013. Negativ schlug die geringe Zahl von Neuaufträgen zu Buche. Besonders stark waren Exportunternehmen betroffen, die mit dem stärkeren Dollar zu kämpfen haben. Die Beschäftigungskomponente lag bei 50 Punkten und signalisierte somit Stagnation am Arbeitsmarkt.Ein positiveres Bild zeichnete der PMI-Index des Forschungsinstituts Markit. Der Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe stieg im Vormonat gegenüber dem Schlusswert im Februar von 55,1 auf 55,7 Punkte. Zwar legte die Produktionskomponente zu und stützte somit auch den Unterindikator für den Arbeitsmarkt. Ebenso wie der ISM-Index stellte Markit aber als Folge der Wechselkurskorrekturen Schwächen in der Ausfuhrwirtschaft fest. Beide Berichte sprachen von außerordentlich geringem Preisdruck im verarbeitenden Gewerbe. Das US-Handelsministerium meldete für Februar einen Rückgang der Bauausgaben um 0,1 %. Im Januar waren die Ausgaben um 1,7 % gesunken.