Schlechte Omen für den US-Arbeitsmarkt

Mageres BIP-Plus - Mehr Anträge auf Arbeitslosengeld

Schlechte Omen für den US-Arbeitsmarkt

det Washington – Ein unerwartet schwaches Wachstum und ein überraschender Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosengeld haben Ängste geschürt, dass die Erholung am US-Arbeitsmarkt wieder ins Stocken geraten könnte. Nach Angaben des US-Handelsministeriums nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal 2012, die Veränderung zur Vorperiode auf ein ganzes Jahr hochgerechnet, nur um 0,4 % zu. So langsam wuchs die US-Wirtschaft zuletzt im ersten Quartal 2011. Im dritten Quartal 2012 hatte die Wachstumsrate noch 3,1 % betragen. Begründet wird das schwächere Wachstum mit einem Rückgang privater Lagerinvestitionen, leichten Einbußen beim Export sowie Sparmaßnahmen des Bundes und der US-Staaten.Mit Ernüchterung reagierten Analysten auch auf die jüngste Statistik des US-Arbeitsministeriums, wonach die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 16 000 auf 357 000 stieg. Auch wurden die Zahlen der Vorwoche um 5 000 nach oben korrigiert. Unter Ökonomen wächst nun die Sorge, dass die Arbeitslosenquote wieder anziehen könnte. Am nächsten Freitag wird die Arbeitsmarktstatistik für März veröffentlicht. Zwar hatte die Schaffung von netto 236 000 Stellen im Februar die Arbeitslosenquote auf 7,7 % und damit auf den tiefsten Stand seit 2009 gedrückt. “Wie es nun weitergeht”, so Laura Rosner, Ökonomin bei BNP Paribas in New York, “wird aber entscheidend davon abhängen, wie stark die staatlichen Zwangseinsparungen auf den Arbeitsmarkt durchschlagen.”Pessimistisch stimmte auch der Index der Chicagoer Einkaufsmanager. Aufgrund rückläufiger Auftragseingänge purzelte der Index im März um 4,4 Punkte auf 52,4 Zähler. Ein Wert von über 50 deutet weiterhin auf Expansion im produzierenden Gewerbe hin, die sich allerdings gegenüber Januar und Februar deutlich verlangsamt hat. Der Bloomberg-Index des Verbrauchervertrauens fiel auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen.