Schnabel dämpft Sorgen um deutsche Konjunktur

Wirtschaftsweise plädiert für Steuersenkungen

Schnabel dämpft Sorgen um deutsche Konjunktur

ms/ba Frankfurt – Die Wirtschaftsweise Isabel Schnabel sieht mit Blick auf die deutsche Wirtschaft keinen Grund für überzogenen Pessimismus und hält nichts von staatlichen Maßnahmen zur Konjunkturstützung. “Für Schwarzmalerei besteht kein Grund”, sagt Schnabel im Interview der Börsen-Zeitung. Gestern war bekannt geworden, dass die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal stagnierte. Deutschland schrammte damit nur knapp an einer technischen Rezession vorbei. Es gebe auch positive Signale wie die anziehende Beschäftigung, so Schnabel.Eine Stabilisierungspolitik hält Schnabel derzeit nicht für angezeigt, zumal die Fiskalpolitik in diesem Jahr bereits stützend wirke: “Jetzt ist nicht die Zeit für große Konjunkturprogramme.” Die starke Konjunkturabkühlung hat Forderungen nach staatlichen Hilfen laut werden lassen. Auch in Berlin gibt es Diskussionen.Handlungsbedarf der Politik sieht Schnabel bei der Stärkung der langfristigen Wachstumskräfte. Den Vorschlägen der CDU, Steuern zu senken, kann sie etwas abgewinnen. Die Ideen der SPD für Sozialreformen sieht sie hingegen “insgesamt kritisch”. Die EZB warnt sie angesichts der “extrem expansiven Geldpolitik” vor neuen Lockerungsmaßnahmen.—– Schwerpunkt Seite 7