ms – Robert Holzmann ist viel herumgekommen in der Welt. Der habilitierte Volkswirt, der in Leoben, einer Stadtgemeinde in der österreichischen Steiermark, geboren ist, hat in Paris für die Industrieländerorganisation OECD gearbeitet. Er war in Washington für den IWF und die Weltbank tätig. Und er hat im Saarland, in Kuala Lumpur und Sydney gelehrt. Seit einigen Jahren ist der heute 71-Jährige zurück in der Heimat – und hat hier einen der wichtigsten Wirtschaftsposten inne: den des Chefs der Oesterreichischen Nationalbank.Seit September 2019 bekleidet Holzmann das Amt, das ihm auch eine Mitsprache im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) über die Geldpolitik im Euroraum verschafft. Und in den wenigen Monaten hat er bereits bewiesen, dass er sich notfalls auch gegen den Mainstream in der EZB stellt. Er gilt längst als einer der schärfsten Kritiker der ultralockeren EZB-Politik. Zugleich lobt er immer wieder das verbesserte Miteinander unter Neu-Präsidentin Christine Lagarde.Holzmann ist das erste Mitglied im EZB-Rat, das von einer rechtspopulistischen Partei nominiert wurde – der FPÖ. Er legt aber großen Wert darauf, dass er nie ein Parteibuch besessen habe, und er bezeichnet sich als Wirtschaftsliberalen, wobei er sich gerne auf die Österreichische Schule beruft.Der zweifache Vater und vierfache Großvater gibt als Hobbys unter anderem Mountainbiking und Skifahren an – und Schwammerlsuchen: Wer auf den steirischen Bergen nach Pilzen suche, brauche kein Work-out mehr, scherzt Holzmann.