ba Frankfurt – Aus Sicht von Finanzmarktexperten hat die Eurozone nun auch als Ganzes die Folgen der Finanzkrise des Jahres 2008 überwunden. Zu diesem Ergebnis kommt die monatliche Sentix-Umfrage unter gut 1 000 Anlegern und Analysten. Das Stimmungsbarometer für den Euroraum ist im Mai um 3,5 auf 27,4 Punkte gestiegen und liegt nun auf dem höchsten Stand seit Juli 2007. Die Stimmungsaufhellung beruht vor allem auf der Lageeinschätzung, die den fünften Monat in Folge zulegte. “Die Anleger erwarten offensichtlich eine Abnahme der politischen Unsicherheiten in der Eurozone”, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Der Indikator vermittele ein erstaunlich robustes Bild, das im Widerspruch stehe “zu der nach wie vor sehr zögerlichen Beurteilung der Konjunktur, wie sie von EZB-Präsident Mario Draghi vorgenommen wird”. Beendet wurde die Umfrage noch vor der zweiten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen, aus der der europafreundliche Emmanuel Macron als Sieger hervorging (siehe Schwerpunkt Seite 7).Mit Blick auf die deutsche Konjunktur warnt Hübner: Sie sei in exzellenter Verfassung, wozu die anhaltende Erholung im Währungsraum und “ein Abebben der politischen Unsicherheiten in der Eurozone” beitrage – doch werde damit eine Überhitzung immer wahrscheinlicher. Die US-Konjunktur werde hingegen zum Problemfall: Lage- und Erwartungskomponente fielen zum zweiten Mal nacheinander, wobei die Erwartungswerte laut Hübner nur noch knapp oberhalb der Expansionsschwelle liegen. Und auch in Asien ohne Japan zeigten sich Ermüdungserscheinungen.