Sorge vor Instabilität
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Die Bundestagswahlen sind in Italien sehr aufmerksam verfolgt worden. Unabhängig von der Haltung zur Politik der scheidenden Kanzlerin Angela Merkel sind sich die Kommentatoren einig, dass ihr Abgang eine Zeitenwende bedeutet. Im Hinblick auf das Ergebnis der Bundestagswahlen ist bisweilen die Sorge über instabile Verhältnisse nach italienischer Art zu hören.
Es herrscht Erleichterung, dass die AfD Stimmenverluste erlitten hat. Großen Raum nahmen und nehmen die diversen Fehltritte des CDU-Spitzenkandidaten Armin Laschet ein, der als schwach beurteilt wird. Mehr Sympathien genösse ein Kanzler Olaf Scholz. Dabei schwingt die Hoffnung mit, dass der SPD-Spitzenmann für eine dauerhafte gemeinsame Schuldenaufnahme in Europa steht. Kritisch werden das Erstarken der FDP und ihr möglicher Eintritt in eine Regierung beurteilt: Es gibt Befürchtungen, dass Spitzenmann Christian Lindner eine striktere Stabilitätspolitik durchsetzen möchte.
Angesichts der unklaren Lage überwiegt eine abwartend neugierige Haltung mit einer gewissen Angst vor einer Stillstandsphase. Auffallend ist, dass Italiens Regierung seit geraumer Zeit eine Annäherung an Frankreich sucht – auch als Gegengewicht zu einem instabileren Deutschland.