Sorgen über Zerfall der Eurozone schwinden

Sentix-Break-up-Index sinkt auf Jahrestief

Sorgen über Zerfall der Eurozone schwinden

ba Frankfurt – Ein Auseinanderbrechen der Eurozone in den kommenden zwölf Monaten erwarten immer weniger Anleger. Nur mehr 11,3 % der vom Analysehaus Sentix Befragten rund 1 000 Investoren rechnen mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus dem Währungsverbund. Damit ist der Sentix-Euro-Break-up-Index (EBI) im Oktober auf ein Jahrestief gefallen.”Obwohl sich Europa mit der Flüchtlingskrise einer ernsten Herausforderung gegenübersieht, führt dies nicht zu einer erneuten Verunsicherung über die Stabilität der Eurozone”, resümiert Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Die aktuellen Entwicklungen überstrahlten sämtliche offenen und scheinbar gelösten Problembereiche rund um den Euro. Dass es solche nach wie vor gäbe, unterstreiche die sichtbare Nervosität der Europäischen Zentralbank, die sich trotz vordergründiger Ruhe an den Finanzmärkten aufgefordert sehe, weitere monetäre Maßnahmen in Aussicht zu stellen, sagte Hübner.Die Entwicklung des EBI für ganz Euroland spiegelt sich auch in den nationalen Indizes wider. So notieren mit einer Ausnahme sämtliche Länderindizes unterhalb der 2-Prozent-Marke. Der griechische Teilindex ist dabei mit einem Wert von 9 % auf das Niveau vom Herbst 2014 gesunken. Vergleiche man die von den Anlegern wahrgenommen Austrittswahrscheinlichkeiten mit den Zinsaufschlägen der jeweiligen Staatsanleihen zu Bundesanleihen, signalisiere der EBI unverändert moderate Performancechancen für griechische und portugiesische Anleihen, resümiert Hübner.In Portugal, dessen EBI leicht angestiegen ist, hält nach der Wahl vom 4. Oktober noch die politische Unsicherheit an. Der amtierende Ministerpräsident Pedro Passos Coelho muss dieser Tage sein Programm für die neue Legislaturperiode im Parlament vorstellen. Die linken Parteien, die im Parlament die Mehrheit stellen, haben bereits Widerstand gegen die Minderheitsregierung von Passos Coelho angekündigt (vgl. BZ vom 24. Oktober).