ths Madrid – Die spanische Regierung hat 20 Mrd. Euro an staatlichen Garantien für Kredite an die Wirtschaft freigegeben. Es handelt sich um die erste Tranche von insgesamt 100 Mrd. Euro an Bürgschaften für Unternehmen und Selbstständige in der Coronaviruskrise, welche bereits letzte Woche angekündigt worden war. Die Maßnahme gilt daher rückwirkend zum 16. März.Das Kabinett beschloss am Dienstag die genauen Details dieser Garantien. So werden Darlehen für Kleinbetriebe und Freiberufler bis zu 80 % über das staatliche Kreditinstitut ICO gedeckt, egal ob es sich um Neukredite oder eine Verlängerung von bestehenden Darlehen handelt. Dieser Gruppe sollen mindestens 10 Mrd. Euro an Garantien zustehen.Für die übrigen Unternehmen übernimmt der Staat die Bürgschaft über 70 % bei Neukrediten und 60 % bei der Erneuerung von alten Darlehen. Mit dem Geld soll die Liquidität der Firmen und Personen gesichert werden, damit sie die laufenden Kosten bezahlen können. “Wir beginnen mit diesen 20 Mrd. Euro, und wenn die erste Tranche aufgebraucht wird, werden die übrigen automatisch in Kraft treten”, erklärte die Finanzministerin María Jesús Montero. “Wir wollen beobachten, wie es funktioniert und eventuell nachjustieren”, sagte Montero, die auch Regierungssprecherin ist.Das Kabinett wird wie angekündigt auf einer weiteren Sitzung am Freitag die Ausgangssperre um weitere zwei Wochen bis zum Osterwochenende verlängern. Wie in anderen Ländern sind in Spanien sämtliche Geschäfte, außer Lebensmittelläden und Apotheken, geschlossen. Den betroffenen Firmen und Selbstständigen werden Steuern und Sozialversicherungsbeiträge gestundet, sowie der Zugang zu Arbeitslosenunterstützung erleichtert.Innerhalb der Koalitionsregierung der Sozialisten von Ministerpräsident Pedro Sánchez und der Linkskoalition Unidas Podemos wurde offenbar über weitergehende Beschränkungen der Wirtschaft diskutiert, etwa ein totaler Produktionsstopp nicht essenzieller Aktivitäten.