Spanien lockert Corona-Beschränkungen
BZ Frankfurt
Während in Spanien ab Mittwoch die Maskenpflicht beinahe überall entfällt, erwartet Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Herbst eine Rückkehr der Mund-Nasen-Bedeckung. Der Minister steht in der Kritik, weil er vor einer „Killervariante“ gewarnt hat, die so ansteckend sein könne wie Omikron und so gefährlich wie Delta.
Das spanische Kabinett in Madrid billigte am Dienstag das entsprechende Dekret. Somit entfällt nach rund zwei Jahren die Maskenpflicht in nahezu allen geschlossenen öffentlichen Räumen. Nur in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Krankenhäusern und Altenheimen wird die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorerst aufrechterhalten. Die Gefahr, die vom Coronavirus ausgehe, habe „deutlich abgenommen“, erklärte Gesundheitsministerin Carolina Darias – der sehr hohen Impfquote sei Dank.
Deutsche Gesundheitsexperten verschärften derweil ihre Kritik an Lauterbachs Warnung. Derzeit sei nicht sicher vorhersehbar, welche Variante im Herbst komme, sagte etwa Stefan Kluge, Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. „Wir sollten aber darauf vorbereitet sein, dass noch einmal eine Variante kommen kann, die zu einer höheren Krankheitsschwere führt, als dies derzeit bei der Omikron-Variante der Fall ist.“