Spanische Notenbank sieht Ende der Rezession erreicht

Monatsbericht: Exporte treiben Konjunktur an

Spanische Notenbank sieht Ende der Rezession erreicht

ths Madrid – Die spanische Notenbank hat das Ende der Rezession in Sicht. Nach neun negativen Quartalen in Folge könnte das Bruttoinlandprodukt im dritten Jahresviertel erstmals wieder steigen. Von April bis Juni war die Wirtschaft im Vergleich zur Vorperiode nur noch um 0,1 % geschrumpft. Im dritten Quartal sei eine “Stabilisierung oder gar ein Fortschritt” dieses positiven Trends zu erkennen, heißt es im neuen Monatsbericht des Banco de España. Eine konkrete Zahl wird aber nicht genannt.Zu den Wachstumsfaktoren zählen vor allen Dingen die Exporte, die seit Monaten anziehen. Diesbezüglich ist die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit durch niedrigere Löhne zu erwähnen. Die Notenbank führt die anhaltende Lohnmäßigung in diesem Jahr auf die Arbeitsmarktreform von 2012 zurück, die den Kündigungsschutz gelockert und die Rechte der Arbeitnehmer geschwächt hat. Jedoch merkt sie auch an, dass die Reform nicht dazu gedient habe, den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu stoppen, sowie den hohen Anteil an Zeitarbeitsverträgen zu senken.Die spanische Regierung will auf ihrer heutigen Kabinettssitzung die revidierten Zahlen der Konjunkturprognose beschließen. Ministerpräsident Mariano Rajoy nahm Anfang der Woche jedoch bereits vorweg, dass man für 2014 nun mit einem Wirtschaftswachstum von 0,7 % ausgehe, 2 Zehntelpunkte mehr als bisher veranschlagt. Der Regierungschef versicherte laut Bloomberg auch, dass die Defizitvorgabe von 6,5 % der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr eingehalten werde.Die jüngsten Zahlen zu den Staatsfinanzen ließen jedoch Zweifel daran aufkommen, ob Spanien die mit der EU-Kommission vereinbarten 6,5 % tatsächlich erreichen könne. Die Regierung hofft nun offenbar darauf, dass die erwartete konjunkturelle Wiederbelebung bis zum Jahresende höhere Steuereinnahmen in die Kasse spülen wird. Durch die zuletzt deutlich gefallenen Zinsen für spanische Staatsanleihen spart die Regierung außerdem mehrere Milliarden Euro in diesem Jahr. Rajoy ist so zuversichtlich, dass er den Staatsbediensteten dieses Jahr das 2012 gestrichene Weihnachtsgeld wieder zahlen will.