Spekulationen um Norwegen als Modell für Brexit-Deal

Theresa Mays Rivalen bringen sich in Stellung

Spekulationen um Norwegen als Modell für Brexit-Deal

hip London – Die britische Premierministerin Theresa May ist Medienberichten zufolge fest entschlossen, sich gegen die Verfechter eines klaren Schnitts mit der EU durchzusetzen. Wie die “Sunday Times” berichtet, wird ihr Brexit-Unterhändler Oliver Robbins diese Woche einen Vorschlag für die künftigen Handelsbeziehungen mit Resteuropa vorlegen, bei dessen Umsetzung Großbritannien einen ähnlichen Status wie Norwegen hätte. Das Land würde im Warenhandel den europäischen Vorgaben eng folgen, EU-Bürgern mit Arbeitsplatz Freizügigkeit gewähren und dem Europäischen Gerichtshof größere Kompetenzen einräumen, als Euroskeptiker ihm zu geben bereit sind. Am Freitag trifft sich das Kabinett in Chequers zur Klausur. Dort soll eigentlich eine klare Linie für die Brexit-Verhandlungen abgesteckt werden. Schon jetzt heißt es allerdings, dass mit einem Durchbruch nicht zu rechnen sei.Mays innerparteiischer Rivale Jacob Rees-Mogg stellte in einem Gastbeitrag für den “Telegraph” klare Forderungen an die Premierministerin und drohte, dass viele Abgeordnete gegen einen Deal stimmen würde, der dem Land keine Möglichkeit lassen würde, eigene Handelsabkommen zu schließen oder die Zuwanderung zu kontrollieren. Rees-Mogg steht an der Spitze der European Research Group, der 62 konservative Brexit-Befürworter angehören. Der “Sunday Times” zufolge hatten einige Abgeordnete angenommen, dass sie mit 48 Stimmen ein Misstrauensvotum in Gang setzen könnten und May als Parteichefin zurücktreten würde, wenn 100 gegen sie votieren. Dem Blatt zufolge ist sie jedoch fest entschlossen, im Amt zu bleiben. Dann benötigen die Rebellen 159 Stimmen, um sie zu Fall zu bringen.Unterdessen positionieren sich bereits mögliche Nachfolger: Innenminister Sajid Javid, Umweltminister Michael Gove und Gesundheitsminister Jeremy Hunt führen angeblich bereits Gespräche, um die Stimmung in der Partei auszuloten.