VON DER IWF-JAHRESTAGUNG

Starkes Wachstum, schwache Inflation und höhere Steuern

Die Themen und Ergebnisse der Beratungen

Starkes Wachstum, schwache Inflation und höhere Steuern

ms Washington – Drei Tage lang haben die Finanzminister und Notenbankchefs aus aller Welt am Wochenende in Washington beraten – im G 7- sowie G 20-Kreis und bei der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Ein Überblick:Weltwirtschaft: Der IWF erwartet nun für 2017 und 2018 3,6 % und 3,7 % Wachstum – noch einmal mehr als im Frühjahr. Das sorgte in Washington für Zufriedenheit. Zugleich gab es Warnungen, dass sei kein Selbstläufer. Selbst der IWF macht sich nun stark für Strukturreformen und Schuldenabbau – was in deutschen Verhandlungskreisen für reichlich Genugtuung sorgte. Prominenter als zuvor rückte der Klimawandel auf die Agenda. Der IWF warnt vor womöglich enormen wirtschaftlichen Schäden durch die Erderwärmung, Thema war auch die überraschend anhaltend niedrige Inflation und das schwache Lohnwachstum. Neue Antworten gab es aber kaum – das bleibt ein Rätsel.Finanzsystem: In den Tagen vor den Beratungen hatten Warnungen vor neuen Blasen an den Finanzmärkten zugenommen – nicht zuletzt infolge der ultralockeren Geldpolitik. In Washington war eher Beschwichtigung angesagt. Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda etwa sagte, es gebe keine Anzeichen für Übertreibungen an den Weltbörsen. IWF-Chefin Christine Lagarde aber mahnte zur Wachsamkeit: “Wir sind besorgt”, sagte sie. Ein Thema: Cybersicherheit. Der IWF fordert stärkere globale Maßnahmen im Kampf gegen Cyberattacken.Ungleichheit: Das Thema soziale Ungleichheit steht seit einigen IWF-Tagungen prominent auf der Agenda – unter dem Motto “inklusives Wachstum”. Auch jetzt forderten Teilnehmer, eine möglichst umfassende Teilhabe aller am Aufschwung zu sichern. Der IWF hält eine höhere Besteuerung reicher Bürger in den Industrieländern für akzeptabel, weil sie der Ungleichheit entgegenwirke und dem Wachstum nicht schade.