Lebensmittelinflation im Fokus

Statistiker zapfen Supermarktkassen an

Das britische Statistikamt greift künftig seine Preisdaten direkt von den Scanner-Kassen der Supermärkte ab. Das hilft beim Verständnis der Lebensmittelinflation.

Statistiker zapfen Supermarktkassen an

Britische Statistiker zapfen Supermarktkassen an

Neue Datenquelle zur Ermittlung der Lebensmittelinflation

hip London

Das britische Statistikamt ONS wird künftig seine Daten zur Ermittlung der Lebensmittelinflation direkt von den Scanner-Kassen der Supermärkte bekommen. Wie dem Blog des Office for National Statistics zu entnehmen ist, werden ab März kommenden Jahres 300 Millionen Preise aus dem Verkauf von mehr als einer Milliarde Produkte pro Monat eingesammelt.

Das bringt gleich mehrere Vorteile. Derzeit ermitteln die Statistiker den Preis verschiedener Brotsorten entweder direkt im Laden oder online, wie Mike Hardie, der beim ONS für die Umstellung zuständig ist, in seinem Blogbeitrag erklärt. Es ist eine Stichprobe. Ab März werden die Preise sämtlicher Brotprodukte zur Verfügung stehen. Zudem sind es nicht nur die Preise eines bestimmten Tages, an dem die Stichprobe genommen wurde, sondern des ganzen Monats.

Umfassendere Daten

Die Statistiker erfahren nicht nur den Preis, sondern darüber hinaus auch, in welchen Mengen Produkte gekauft wurden. Ihnen stehen umfassendere Daten zur Verfügung, die Schlüsse darauf zulassen, wie und wo sich Preise ändern.

Das ONS beschäftigt sich schon seit einiger Zeit damit, neue Datenquellen zu erschließen. Im vergangenen Jahr begann es damit, für Zugfahrkarten auf Daten des Eisenbahnverbands Rail Delivery Group zurückzugreifen. Dadurch erhielt es 40 Millionen Preise monatlich.

Dieses Jahr begann das Statistikamt damit, Daten zum Gebrauchtwagenmarkt vom Online-Marktplatz Auto Trader zu beziehen. Dadurch stieg die Zahl der verfügbaren Preispunkte von 105 auf 300.000 pro Monat.

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