Stimmung der Exporteure wird immer schlechter
ba Frankfurt
Die sich abkühlende Weltwirtschaft vermiest den deutschen Exporteuren auch im August die Laune. Das Ifo-Barometer der Exporterwartungen gab das dritte Mal in Folge nach – um 2,3 auf −2,7 Punkte. Die Unternehmen würden keine dynamische Entwicklung ihrer Exporte erwarten, konstatierte Ifo-Präsident Clemens Fuest: „Die hohen Gaspreise und ein schwaches weltwirtschaftliches Umfeld belasten den Ausblick.“ In den beiden wichtigsten Abnehmerländern deutscher Ausfuhren – den USA und China – schwächelt die Wirtschaft, der Welthandel lahmt.
Eine Mehrheit der Branchen erwartet laut der monatlichen Umfrage unter 2 300 Unternehmen einen Rückgang der Exporte. Einen deutlichen Dämpfer musste etwa die energieintensive chemische Industrie verkraften, die besonders stark unter den gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten zu leiden hat. Den Münchener Konjunkturforschern zufolge fielen hier die Erwartungen auf den niedrigsten Stand seit April 2020, als die beginnende Corona-Pandemie auf die Geschäfte durchschlug. Bei den Druckern wurde sogar ein Rekordtief erreicht. Zu den positiven Ausnahmen zählen die Fahrzeughersteller und ihre Zulieferer, die „deutliche Zuwächse beim Export erwarten“, wie es hieß.
Dem DIHK zufolge befindet sich die deutsche Außenwirtschaft in einer Kostenklemme, aus der sie sich auch in den nächsten Monaten nicht befreien kann: Die kräftig gestiegenen Erzeuger- und Importpreise könnten nicht vollumfänglich an ihre ausländischen Abnehmer weitergereicht werden. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier beziffert die Belastung allein für das erste halbe Jahr auf 70 Mrd. Euro.