Stimmung in Japans Wirtschaft trübt sich ein

Tokio setzt neue Visaregeln in Kraft

Stimmung in Japans Wirtschaft trübt sich ein

Reuters/dpa-afx Tokio/Berlin – Die Stimmung bei den großen japanischen Industriekonzernen hat sich einer Umfrage zufolge zum Jahresauftakt eingetrübt. Der Tankan-Index fiel auf 12 Punkte im März, wie die Notenbank gestern zu ihrer Umfrage mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit zwei Jahren. Der Rückgang ist damit stärker als von Analysten erwartet. Ende März hatte der Tankan bei 19 Zählern gelegen. Die Firmen bekommen insbesondere eine schwächere Nachfrage nach Elektroteilen, Autos und Investitionsgütern zu spüren. Für die kommenden drei Monate wird zudem mit einem weiteren Rückgang gerechnet. Auch bei den Dienstleistern trübte sich die Stimmung ein – das entsprechende Barometer sank auf 21 Zähler und damit ebenfalls den niedrigsten Wert seit März 2017.Japans Wirtschaft hat zuletzt ein höheres Wachstum geschafft als zunächst erwartet. Die weiteren Konjunkturaussichten werden jedoch verhalten beurteilt. Dabei spielt vor allem der Zollstreit zwischen den USA und China eine Rolle. Die japanische Volkswirtschaft ist die drittgrößte der Welt. Entsprechend steht ihre Entwicklung weltweit im Fokus.Am Montag setzte Japan, dessen Bevölkerung rasant altert, neue Visaregeln in Kraft, mit denen in den nächsten Jahren mehrere Hunderttausend Gastarbeiter ins Land geholt werden sollen – vor allem aus benachbarten Ländern wie China, Indonesien, Philippinen oder Vietnam. Die Regierung schätzt, dass im ersten Jahr rund 47 000 Ausländer dieses Visum erhalten werden. Über die kommenden fünf Jahre sollen es rund 345 000 Personen werden. Experten schätzen den Bedarf jedoch auf mehr als eine Million Personen.Unterdessen wächst rund zwei Monate nach dem Start der Freihandelszone zwischen der EU und Japan Wirtschaftsverbänden zufolge das Interesse deutscher Unternehmen am japanischen Markt. Die Auslandshandelskammer in Japan registriere zunehmende Anfragen deutscher Firmen, die sich dort engagieren wollten, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mit.