TRUMP

Themenwochen in D.C.

Falls Sie es noch nicht gemerkt haben: Seit Montag ist "American Dreams Week" in Washington, D.C. Sie schließt im Kalender des Weißen Hauses an die "American Heroes Week" in der vergangenen Woche an. Davor war "Made in America Week". Die...

Themenwochen in D.C.

Falls Sie es noch nicht gemerkt haben: Seit Montag ist “American Dreams Week” in Washington, D.C. Sie schließt im Kalender des Weißen Hauses an die “American Heroes Week” in der vergangenen Woche an. Davor war “Made in America Week”. Die Themenwochen sollen US-Präsident Donald Trump dabei helfen, nach bald 200 turbulenten Tagen im Amt endlich wieder seine “Agenda” in den Mittelpunkt zu rücken.In der “Made in America Week” wurde in Washington dann allerdings vor allem über Produktionsstandorte der Trump’schen Familienunternehmen im Ausland und über Verbindungen nach Russland diskutiert. Die “American Heroes Week” dominierte der neu bestellte Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Anthony Scaramucci, der sich ein ums andere Mal heldenhaft vor den Präsidenten warf und Trumps Stabschef Reince Priebus mannhaft zum Duell forderte.Die “American Dreams Week” startete dann so, wie die Vorwoche geendet hatte: mit einem Heldentod im engsten Führungskreis des Präsidenten. Nachdem der von Scaramucci öffentlich brüskierte Priebus bereits am Freitag seinen Schreibtisch für den ehemaligen Vier-Sterne-General John Kelly räumen musste, drehte der neue Chief of Staff als erste Amtshandlung dem irren Kommunikationsdirektor nach gerade zehn Tagen das Mikrofon ab.Ob es Trump mit Kelly als neuem Übungsleiter gelingen wird, nach den vielen Chaoswochen seiner Präsidentschaft ein paar Tage zu absolvieren, in denen das Weiße Haus einmal nicht in erster Linie mit sich selbst beschäftigt sein wird, bleibt abzuwarten. Schließlich sind Trump und seine Claqueure weiterhin felsenfest davon überzeugt, dass es nur die Eliten in Washington sind, die an dem größten Präsidenten aller Zeiten herumkritteln, weil er ihre Spielregeln missachtet, während ihm der Rest des Landes genau dafür zu Füßen liegt.Keine Frage, Trumps Lausbubencharme hat ihm im November die Wahl gewonnen. Wer will schon eine Streberin wie Hillary Clinton als Präsidentin? Ein halbes Jahr nach Amtsantritt würde es dem famosen Ruf des Präsidenten bei seiner Basis aber sicher nicht schaden, wenn er sich einmal ernsthaft mit seinen Aufgaben beschäftigen würde. Für eine Gesundheitsreform reicht es nicht, das bestehende System niederzubrennen. Nicht alle außenpolitischen Fragen lassen sich an einem Golfwochenende in Mar-a-Lago klären. Kelly sollte am nächsten Montag eine “Job Description Week” im Weißen Haus ausrufen.