Theresa May setzt Neuwahlen an - Konservative liegen deutlich vorn

Pfund wertet auf - FTSE 100 gibt nach - Frankreich-Wahlen machen Anleger nervös

Theresa May setzt Neuwahlen an - Konservative liegen deutlich vorn

hip/kjo London/Frankfurt – Das britische Pfund hat mit einer deutlichen Befestigung auf die überraschende Ankündigung von Neuwahlen in Großbritannien reagiert. Im späten europäischen Handel lag die britische Währung gegenüber der US-Währung bei 1,2845 Dollar mit 2,3 % im Plus, gegenüber dem Euro wertete sie um 1,4 % auf 1,1975 Euro auf. “Unsere Gegner glauben, dass (…) sie uns zum Kurswechsel zwingen können, weil die Mehrheit der Regierung so klein ist”, sagte Premierministerin Theresa May. “Sie liegen falsch.” Sie will sich mit der Wahl am 8. Juni Rückhalt für den Austritt aus der EU verschaffen. Heute wird das Unterhaus darüber entscheiden. Die Opposition kündigte bereits ihre Zustimmung an.”Das Pfund war der klare Gewinner der Nachricht, weil am Devisenmarkt darauf gesetzt wird, dass die aktuelle Regierung eine größere Mehrheit erhalten wird”, sagte Analyst Laith Khalaf von Hargreaves Lansdown. In einer Yougov-Umfrage lagen die Tories gut 20 Prozentpunkte vor Labour. Die Strategen der Deutschen Bank kündigten an, alle Geschäfte auf fallende Kurse der britischen Währung auslaufen zu lassen, nachdem sie das Pfund zuletzt stets negativ gesehen hatten. Die Ankündigung von Neuwahlen sei ein “Game Changer”. Der FTSE 100 geriet unter Druck, denn viele der Unternehmen machen den Großteil ihrer Geschäfte in Dollar.Die Finanzmärkte reagierten vergleichsweise verhalten auf die umstrittene Machtausweitung in der Türkei für Präsident Recep Tayyip Erdogan. Der Wahlbehörde zufolge hatte am Sonntag in dem historischen Referendum die Mehrheit für die Verfassungsänderung gestimmt. Präsident Erdogan selbst sprach von 51,5 %. Nach der leichten Abwertung vom Montag konnte die türkische Lira gestern gegenüber dem Dollar aufwerten. Im späten europäischen Handel lag das Plus bei 0,9 %. An der Börse in Istanbul legte der Leitindex zu und erreichte mit 91 982 Zählern den höchsten Stand seit vier Jahren. Das Barometer schloss bei 91 374 Punkten mit einem Plus von 0,8 %. An den Anleihemärkten wird die Nervosität wegen der am kommenden Wochenende anstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich größer. Die rechtsextreme Front-National-Chefin Marine Le Pen liefert sich laut Umfragen mit dem unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Anleger schichteten von Franzosen-Bonds in Bundesanleihen um. Ruhig war es am Aktienmarkt. Der Dax schloss bei 12 000 Punkten mit einem Abschlag von 0,9 %.—– Kommentare auf dieser Seite- Berichte Seiten 7, 11, 17 und 18