Trump mischt sich in britischen Wahlkampf ein
hip London – US-Präsident Donald Trump mischt sich in den britischen Wahlkampf ein und stellt sich hinter Nigel Farage. Gemeinsam mit Premierminister Boris Johnson wäre er eine “unaufhaltsame Kraft”, sagte Trump am Vorabend des Wahlkampfauftakts der Brexit Party. Farage bot den Tories am Freitag ein Wahlbündnis an. Voraussetzung sei aber, dass Johnson seinen Deal mit Brüssel binnen zwei Wochen aufkündige. Dann werde die Brexit Party nur in 150 Wahlkreisen antreten, die von Labour gehalten werden und 2016 für den EU-Austritt gestimmt hatten. Ansonsten will die Partei in jedem Wahlkreis Kandidaten aufstellen, wodurch sich die Stimmen der Brexit-Befürworter auf mehrere Kandidaten verteilen würden – ein Problem, mit dem bislang vor allem die Austrittsgegner zu kämpfen hatten. Die konservative Partei hatte eine solche Allianz in der Vergangenheit wiederholt abgelehnt.Best for Britain brachte die Internetmaschine getvoting.org an den Start, um dafür zu sorgen, dass die Stimmen der Verbleibsbefürworter beim aussichtsreichsten Anti-Brexit-Kandidaten für das jeweilige Mandat landen. Austrittsgegner versprechen sich viel von taktischem Abstimmungsverhalten. Allerdings dürfte die Loyalität vieler Wähler immer noch der jeweiligen Partei gelten. Und Labour ist als größte Oppositionspartei beim Thema Brexit ebenso gespalten wie die regierenden Konservativen.Eine von Marktforscher Ipsos Mori für den “Evening Standard” erstellte Umfrage zeigt, dass die Tories derzeit 17 Prozentpunkte Vorsprung haben. Sie erreichten 41 %, Labour lediglich 24 %. Acht von zehn Befragten waren der Ansicht, dass Labour-Führer Jeremy Corbyn nicht gut mit dem Thema Brexit umgegangen sei. Mehr als die Hälfte der Anhänger seiner Partei teilte diese Meinung. Die Liberaldemokraten erreichten 20 % – drei Prozentpunkte weniger als in der vorangegangenen Umfrage. Die Brexit Party verlor ebenfalls drei Prozentpunkte auf nur noch 7 %. Die Grünen erreichten 3 %.Unterdessen erholte sich der Markit/CIPS-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Oktober von 48,3 auf 49,6 Punkte. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 48,2 auf der Rechnung. Zählerstände unter 50 deuten auf eine Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität hin. Der Subindex zur Beschäftigung verharrte auf dem im September erreichten Sechsjahrestief. Für die HSBC-Volkswirtin Elizabeth Martins ist die Erholung “keine gute Nachricht an sich”. Ein Teil des Wachstums gehe vermutlich auf den Aufbau von Lagerbeständen vor dem lange für Ende Oktober erwarteten EU-Austritt zurück. – Wertberichtigt Seite 6