Trump setzt Amerika an erste Stelle

Neuer US-Präsident bekräftigt in Rede nach der Vereidigung harten Außenkurs

Trump setzt Amerika an erste Stelle

ks/dm Frankfurt – Der neue US-Präsident Donald Trump hat seine Antrittsrede zu einem Angriff auf das politische Establishment und einer Bekräftigung seiner harten Außenpolitik genutzt. Es werde an diesem Tag nicht nur die Macht von einer Regierung an die nächste weitergegeben, erklärte Trump am Freitag nach seiner Vereidigung vor dem Kapitol in Washington. Vielmehr werde die Macht aus der Hauptstadt an die Bevölkerung zurückgegeben. Seine Amtszeit werde der Regel folgen: “Amerika zuerst”. Er werde das Land wieder “groß machen”.Bernhard Mattes, Präsident der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham Germany), erklärte, die neue US-Regierung solle eine “offene und zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik” verfolgen. Amerikas Wohlstand beruhe “ganz wesentlich auf der Offenheit seiner Wirtschaft”. Protektionistische Maßnahmen wie Strafzölle oder die Aufkündigung internationaler Handelsverträge hätten in einer globalisierten Welt keinen Platz, die AmCham setze deshalb darauf, “dass der neue Präsident seine Wahlversprechen an die politische Realität” anpasse.Auch Deutschlands Maschinenbauer haben eindringlich vor der Errichtung von Handelsschranken gewarnt. Eine Abschottung der US-Wirtschaft werde weder den Vereinigten Staaten noch deren Handelspartnern neue Arbeitsplätze oder zusätzliches Wachstum bringen, mahnte Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes VDMA, am Freitag. “Insofern spielt Präsident Trump mit dem Feuer.” Zwar stünden konkrete Maßnahmen noch nicht fest, aber allein die Äußerungen Trumps hätten zu Investitionszurückhaltung geführt. Die USA sind der größte Einzelmarkt für den Export von Maschinen “Made in Germany”.Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), sagte, ein “freier Handel ist sowohl für Europa als auch für die USA von großem Vorteil”. Er erwarte deshalb “ein hohes Maß an Kontinuität” in der Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik.Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank Federal Reserve, hatte zuvor indirekt die geplante Wirtschaftspolitik von Trump kritisiert. “Es ist riskant und unklug, die Wirtschaft merklich und andauernd überhitzen zu lassen”, sagte sie in der Nacht zu Freitag in einem Vortrag an der Universität Stanford.—– Bericht Seite 5- Im Blickfeld Seite 6