Trump verstärkt Druck auf US-Notenbank

Präsident fordert erstmals einen Negativzins

Trump verstärkt Druck auf US-Notenbank

det Washington – US-Präsident Donald Trump hat den Druck auf die US-Notenbank, den Leitzins weiter zu senken, verstärkt und erstmals sogar einen Negativzins gefordert. Die Fed sollte den Zinssatz “auf null oder noch niedriger” herunterschrauben, schrieb Trump auf Twitter. Dies würde die Voraussetzungen schaffen, um die Staatsschulden zu refinanzieren und deren Laufzeit zu verlängern, meinte Trump.Angesichts der “starken Währung” und Macht der Nation sollte der Fiskus den niedrigsten Zinssatz zahlen, schrieb der Präsident. Erneut verwies er auf die ultralockere Zinspolitik in anderen Ländern. Die Währungshüter hätten eine “einmalige Gelegenheit”. Dass diese nicht wahrgenommen werde, liege an der “Naivität” von Notenbankchef Jerome Powell und der übrigen Fed-Gouverneure, hieß es.Berechtigt sei eine weitere Lockerung der geldpolitischen Zügel auch deswegen, weil von Inflation weit und breit nichts zu sehen sei. Die US-Erzeugerpreise stiegen hingegen laut Arbeitsministerium im August binnen Monatsfrist ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Preise für Energie, Lebensmittel und Handelsleistungen um 0,4 % und gegenüber August 2018 um 1,9 %.Wie zudem aus dem viel beachteten Index der Federal Reserve Bank von Atlanta hervorgeht, rechnen die befragten Unternehmen im September wie auch im August mit einer Inflationsrate von 2,0 % im kommenden Jahresverlauf.Zwar wird mit einer weiteren Herabsetzung des Leitzinses um 25 Basispunkte bei der Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der Notenbank kommende Woche gerechnet. Der Zielkorridor liegt derzeit bei 2,0 bis 2,25 %. Eine Herabsetzung auf null oder einen Negativzins halten Experten aber für unwahrscheinlich und gefährlich.Mark Zandi, Chefvolkswirt bei Moody’s Analytics, nannte die Idee der Refinanzierung “nicht gangbar”, denn es liege eine “vertragliche Vereinbarung zwischen dem Schatzamt und Investoren vor”. Wenig hält er auch von einem Nullzins. Würde die Fed den Geldhahn so weit aufdrehen, dann wäre der geldpolitische Spielraum im Falle einer Rezession erheblich eingeengt.