Trump will Druck auf Peking erhöhen

Strafzoll könnte von 10 auf 25 Prozent steigen

Trump will Druck auf Peking erhöhen

det Washington – US-Präsident Donald Trump ist offenbar bereit, im Handelsstreit mit China nachzulegen und bei Einfuhren im Wert von bis zu 200 Mrd. Dollar die angekündigten Zölle von 10 % auf 25 % zu erhöhen. Wie aus Kreisen des US-Handelsministeriums verlautete, ist der Präsident überzeugt, durch verstärkten Druck Peking zu handelspolitischen Konzessionen zwingen zu können. Auf der Liste der Güter, die von den Sanktionen betroffen sein könnten, stehen unter anderem Lebensmittel, Chemikalien, Stahl- und Aluminiumprodukte sowie eine Reihe von Konsumgütern. Dazu zählen Möbel, kosmetische Erzeugnisse, Autoreifen, Sportartikel und selbst Hundefutter. Ordnet Trump die Zölle an, dann hätten betroffene Industrieunternehmen in den USA mindestens 30 Tage Zeit, um Stellung zu nehmen und die Regierung über mögliche Folgen für das eigene Geschäft zu informieren. Zuvor hatte der US-Präsident Importzölle von 25 % auf 34 Mrd. Dollar an chinesischen Waren verhängt und könnte während der kommenden Wochen dieselben Sanktionen gegen weitere 16 Mrd. Dollar an Einfuhrwert anordnen. Betroffen sind von den bisher dekretierten Abgaben, die von den Zollbehörden seit Anfang Juli kassiert werden, insgesamt 818 verschiedene Produktlinien. Auch hatte der Präsident in den darauffolgenden Wochen gedroht, den Konflikt weiter eskalieren zu lassen und sogar die Zahl von bis zu 500 Mrd. Dollar an Produkten aus dem Reich der Mitte, die von Strafzöllen erfasst werden könnten, in den Raum gestellt. Opfer PrivathaushalteIm vergangenen Jahr hatten die USA Waren im Wert von 505 Mrd. Dollar aus China eingeführt. Dem standen 130 Mrd. Dollar an Exporten gegenüber. Das bilaterale Defizit von 375 Mrd. Dollar ist Trump ebenso ein Dorn im Auge wie der andauernde Datendiebstahl. Experten heben allerdings warnend hervor, dass eine Zuspitzung in der in Erwägung gezogenen Form gravierende gesamtwirtschaftliche Folgen nach sich ziehen könnte. Erin Ennis, Vizepräsidentin des US-China Business Council, beschreibt die bestehenden Zölle als “problematisch genug”. Angesichts des schieren Umfangs an Waren, die Gegenstand der Abgaben wären, insbesondere Konsumgüter, würde “fast jeder Haushalt diese in Form von empfindlichen Preiserhöhungen zu spüren bekommen”.