Trump will Hilfe der Fed im Handelskonflikt

Konflikt mit Peking plötzlich nur ein "kleiner Zank"

Trump will Hilfe der Fed im Handelskonflikt

det Washington – Die Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China schürt Ängste vor weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten sowie einem Konjunktureinbruch, der auch auf die Weltwirtschaft überschwappen könnte. Am Dienstag legte US-Präsident Donald Trump nach und forderte die amerikanische Notenbank erneut auf, den Leitzins zu senken. Würden die Währungshüter in Washington den Geldhahn aufdrehen, so Trump, “dann ist das Spiel aus, und wir gewinnen.”Zwischenzeitlich wachsen in der US-Industrie die Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen, vor allem für Verbraucher. “Die Zölle sind eine selbst verschuldete Wunde, die sich als Katastrophe für unsere Volkswirtschaft erweisen könnte” sagte Rick Helfenbein, Chef des Verbandes der Bekleidungshersteller American Apparel and Footwear Association. Immer mehr US-Haushalte würden in Form höherer Preise die Folgen des Handelskriegs zu spüren bekommen. “Zudem stehen Millionen amerikanischer Jobs auf dem Spiel, die unmittelbar von globalen Lieferketten abhängig sind”, sagte Helfenbein.Der Präsident hingegen spielte die Folgen des Handelskonflikts, den er als “kleinen Zank” bezeichnete, herunter. Laut Trump kassiert das Finanzministerium “Hunderte von Milliarden Dollar an Zöllen”, von denen 15 Mrd. Dollar an Landwirte gehen sollen, die Einbußen gegenüber ihren Konkurrenten in China erlitten haben. Offizielle Regierungsstatistiken widerlegen diese Aussage und dokumentieren, dass während der vergangenen sieben Monate nur knapp 40 Mrd. Dollar in die Kassen des Schatzamts flossen.Dass die Währungshüter Trumps Aufforderungen, die Zinsen zu senken, folgen werden, gilt als höchst unwahrscheinlich. Zudem meldeten sich einige Notenbanker zu Wort und warnten vor den potenziellen Folgen des Konflikts. John Williams, Präsident der Federal Reserve Bank von New York, glaubt, dass “im Verlaufe des Jahres mit höherer Inflation zu rechnen ist”, die Wirtschaft aber stark genug sei, um die Folgen des Konflikts wegzustecken.Grund für einen Kurswechsel in der US-Zinspolitik sehe er jedenfalls keinen, meinte Williams. Die Zölle seien “Sand im Getriebe” von Unternehmen, die auf bestimmte Importgüter angewiesen seien, fügte Robert Kaplan, Präsident der Federal Reserve Bank von Dallas, hinzu.