Tschechische Notenbank erwägt Bitcoin-Reserve
Tschechische Notenbank
erwägt Bitcoin-Reserve
Volumen in Höhe mehrerer Milliarden Euro im Gespräch
Bloomberg/mpi
Die Zentralbank in Tschechien könnte als erste westliche Währungsinstitution eine Bitcoin-Reserve anlegen. Nach einem Bericht der „Financial Times“ (FT) wird Notenbankgouverneur Aleš Michl dem Vorstand am Donnerstag vorschlagen, die Kryptowährung in die Reserven der Zentralbank zu integrieren.
Sollte der Plan von dem siebenköpfigen Gremium der Notenbank gebilligt werden, wäre er Teil einer umfassenderen Strategie zur Diversifizierung der Reserven, die auch eine Aufstockung der Bestände an Gold und Aktien vorsieht. Die FT berichtet, Michl habe gesagt, dass die Zentralbank bis zu 5% ihrer Währungsreserven in Bitcoin investieren könnte. Damit geht es um einen Betrag in Höhe mehrerer Milliarden Euro.
Volatiler Bitcoin
Die Äußerungen stehen im Gegensatz zu den Aussagen Michls von Anfang des Jahres. Damals sagte er einem lokalen Fernsehsender, dass er den Kauf einiger Bitcoins für die Reserven der Zentralbank in Betracht gezogen habe, aber keine massiven Investitionen in die Kryptowährung in Erwägung ziehe.
Michl räumte im Gespräch mit der FT die „extreme Volatilität“ von Bitcoin ein. Er betonte aber auch die Tatsache, dass einige der großen Investmentfirmen wie Blackrock börsengehandelte Fonds aufgelegt haben, die auf die Kryptowährung abzielen.
Skepsis bei der EZB
Der ehemalige Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) schlug der EZB Ende Dezember vor, eine Bitcoin-Reserve anzulegen. Deren Generaldirektor für den Geschäftsbereich Marktinfrastruktur und Zahlungsverkehr, Ulrich Bindseil, steht der Idee kritisch gegenüber. In einem Gastbeitrag in der „FAZ“ erklärte er gemeinsam mit EZB-Berater Jürgen Schaaf, dass eine solche Bitcoin-Reserve diverse Schwächen habe. Dazu zähle etwa ein großes Verlustrisiko und eine zu niedrige Liquidität des Bitcoinmarktes.
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