fed – Zuletzt dürften nicht nur die Zweifel der griechischen Bürger, sondern auch die Skepsis der internationalen Gläubiger an den Fähigkeiten der Regierung in Athen gewachsen sein. Schließlich schrumpft die Wirtschaft auch 2016, so wie in fast allen Jahren seit Beginn der Finanzkrise. Kein Wunder also, dass die Unterstützung der Griechen für das regierende Links-rechts-Bündnis erodiert – und sich die Kapitalgeber nach wie vor schwertun, Hellas die in Aussicht gestellten Schuldenerleichterungen zu gewähren. Nach wie vor schreiten Reformen und Privatisierungen nur mühsam voran. Und das Hickhack um die Versteigerung von Fernsehlizenzen war gewiss nicht dazu angetan, die Besorgnis über die wirtschaftspolitische Leistungsfähigkeit der Regierung zu zerstreuen.Wenig überraschend hat Premier Alexis Tsipras deshalb nun sein Kabinett umgebildet. Gleich mehrere Minister wurden mit einem anderen Ressort betraut. Giorgos Stathakis ist nicht mehr Wirtschafts-, sondern Energieminister, um Panos Skourletis zu ersetzen, der sich gegen die Vollprivatisierung des Stromversorgers gewehrt hatte – einer Forderung der Kapitalgeber zum Trotz.Das Wirtschaftsministerium führt nun Dimitris Papadimitrou – ein Akademiker, der in Yale, Princeton und an der London School of Economics tätig war. Vieles spricht dafür, dass dies bei den Geldgebern gut ankommt. Dem IWF und dem Euro-Rettungsfonds dürfte gleichzeitig gefallen, dass Finanzminister Euklid Tsakalotos beim Bäumchen-wechsel-dich außen vor bleibt. Denn Tsakalotos genießt in der Eurogruppe Wertschätzung. Schließlich war vieles, was die Euro-Partner mit Griechenland vereinbart haben, erst von dem Moment an möglich, als Tsakalotos seinen berühmt-berüchtigten Vorgänger Giannis Varoufakis im Amt beerbte.