Überraschendes Auftragsplus in der US-Industrie

Bestellungen für langlebige Güter legen zu

Überraschendes Auftragsplus in der US-Industrie

det Washington – Nach einer Serie enttäuschender US-Daten haben ein kräftiger Auftragszuwachs bei langlebigen Gütern, der starke Arbeitsmarkt und der Rückgang des Handelsbilanzdefizits wieder verhaltenen Konjunkturoptimismus aufkommen lassen. Positiv heben Ökonomen insbesondere den Anstieg der Neuaufträge bei langlebigen Gütern hervor, die laut US-Handelsministerium im Juni um 2,0 % stiegen. In den beiden vorangegangenen Monaten waren sie deutlich zurückgegangen.Gestützt wurde die Entwicklung von Flugzeugen, Autos und Autoteilen. Auch ohne Berücksichtigung der Transportkomponente legten die Neuaufträge um 1,2 % zu. Bei der Kernrate, die Investitionsgüter umfasst, aber den Rüstungssektor und Flugzeuge ausklammert, wurde ein Plus von 1,9 % ermittelt. Sämtliche Werte übertrafen deutlich die Erwartungen befragter Bankvolkswirte.Das Ministerium meldete außerdem für Juni einen Rückgang des Fehlbetrags im Warenhandel um 1,2 % auf 74,2 Mrd. Dollar. Obwohl Experten die Tatsache begrüßten, dass das Defizit geringer ausfiel, verwiesen sie dennoch auf die gesunkenen Ausfuhren, die saisonbereinigt um 2,7 % nachgaben. Begründet wird dies sowohl mit einer schwächeren globalen Nachfrage als auch den andauernden Handelskonflikten.Die Einfuhren schrumpften im Juni um 2,2 %. Im Jahresvergleich sanken die Exporte, die von Autos, Investitionsgütern und industriellen Lieferungen gedrückt wurden, um 3,7 %. Importe legten um 0,2 % zu. Das Handelsministerium meldete ferner für Juni einen Rückgang der Lagerbestände im Einzelhandel um 0,1 % und im Großhandel ein Plus von 0,2 %.Auf einen andauernd robusten Arbeitsmarkt deutet der Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosengeld hin, die nach Angaben des Arbeitsministeriums vergangene Woche um 10 000 auf 206 000 purzelten. Erwartet hatten Ökonomen vielmehr einen Anstieg um etwa 3 000. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt gab um 5 750 auf 213 000 nach.