Die Erholung der deutschen Wirtschaft verliert an Schwung. Laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) ist der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft im August leicht zurückgegangen, allerdings liefen die Geschäfte im Juli besser als zunächst gemeldet. Der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz sank saison- und kalenderbereinigt gegenüber Juli um 0,3%, wie die Statistiker gestern mitteilten. Das Plus für Juli revidierten sie aber von 0,8% auf 1,3% nach oben. Da die Umsätze im Durchschnitt von Juli und August 3,4% über dem Durchschnitt des zweiten Quartals liegen, erwartet Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen noch „ein deutliches Plus beim realen Bruttoinlandsprodukt“, auch wenn der Zusammenhang dieser beiden Größen nicht besonders eng sei. Im vierten Quartal sei aber „allenfalls mit einem geringfügigen Plus zu rechnen“. Die schwächere Umsatzentwicklung führt Solveen darauf zurück, dass der Aufholprozess nach dem Lockern der Corona-Beschränkungen zu Ende ist – neben den Materialproblemen der Industrie.