US-Arbeitsmarkt erholt sich langsamer als erhofft

Unerwartet wenig neue Stellen in Unternehmen

US-Arbeitsmarkt erholt sich langsamer als erhofft

det Washington – Das schwache Wirtschaftswachstum in den USA hat nun auch auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen und Hoffnungen auf einen weiteren Rückgang der Arbeitslosenquote einen Dämpfer verpasst. Wie der Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP) berichtet, wurden im April im Privatsektor nur 169 000 neue Mitarbeiter eingestellt. Befragte Bankvolkswirte hatten durchschnittlich mit etwa 205 000 Neueinstellungen gerechnet. Auch wurde die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze im März von 189 000 auf 175 000 nach unten korrigiert.Damit stellten private Firmen erstmals seit Anfang 2014 den zweiten Monat in Folge weniger als 200 000 neue Mitarbeiter an. Bedenklich stimmt auch die strukturelle Zusammensetzung der neu geschaffenen Jobs. So kam es im April im Dienstleistungssektor zu 170 000 Neueinstellungen. Im produzierenden Gewerbe hingegen ging die Zahl der neu geschaffenen Jobs sogar zurück. ADP Vizepräsident Ahu Yildirmaz begründete die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe “mit den Folgen des harten Winters, der niedrigen Ölpreise und des starken Dollar.”Der ADP Bericht, der auf der Befragung von etwa 400 000 Unternehmen mit insgesamt 23 Millionen Mitarbeitern beruht, hat neue Zweifel geweckt, ob sich die Erholung am Arbeitsmarkt im März tatsächlich fortgesetzt hat. Bisher waren Ökonomen davon ausgegangen, dass die Arbeitslosenquote, die seit Januar 2014 von 6,6 % auf 5,5 % gesunken ist, im April um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 % nachgab.Weiter rückläufig war im ersten Quartal auch die Produktivität der US-Industrie. Nach Angaben des Arbeitsministeriums sank sie außerhalb des Agrarsektors in der Berichtsperiode um 1,9 %. Bereits Ende 2014 war ein Minus von 2,1 % gemessen worden. Experten führen die Entwicklung auf die schwache Investitionstätigkeit der Unternehmen in den letzten Jahren zurück. Während der ersten drei Monate 2015 stiegen die Lohnstückkosten, die zuvor um 4,2 % anzogen, um 5,0 %.